ASF gegen Schließung der Regionalstellen (23.08.2006)
Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Bielefeld (ASF)
fordert NRW-Frauenminister Armin Laschet auf, die geplante Streichung
der Förderung der Regionalstellen Frauen & Beruf zurückzunehmen.
»Solange Frauen immer noch nur 70 - 80 Prozent des männlichen
Durchschnittseinkommens verdienen und solange sie immer noch
überwiegend nur Möglichkeiten als Teilzeitbeschäftigte in Mini- und
Midi-Jobs finden, brauchen wir Bielefelderinnen die Regionalstelle Frau
und Beruf«, erklärt Gabriele Stillger von der Arbeitsgemeinschaft.
Die Landesregierung NRW hat Ende Juni 2006 mitgeteilt, dass die
Landeszuschüsse für die Regionalstellen Frau & Beruf in NRW zum
Ende des Jahres 2006 gestrichen werden
(
WebWecker berichtete).
Von dieser Entscheidung sind 46 Regionalstellen in Nordrhein-Westfalen
betroffen, darunter auch die Regionalstelle Frauen & Beruf in
Bielefeld, die mit Mitteln des Landes und der Stadt Bielefeld gefördert
wird.
In der Begründung des Ministeriums für Generationen, Familie,
Frauen und Integration des Landes NRW heißt es, dass es »trotz der
unbestritten erzielten Erfolge der Regionalstellen nicht mehr
gerechtfertigt erscheint, das Netz der Regionalstellen über 2006 hinaus
weiter aufrechtzuerhalten«. Gleichstellungspolitische Ziele würden
inzwischen im Rahmen der Arbeits-, Wirtschafts- und Bildungspolitik
wahrgenommen, wo es eine »Vielzahl von Vorgaben und Instrumentarien«
gebe, die zur Umsetzung von mehr Chancengleichheit beitragen.
Die ASFhingegen sieht in den Regionalstellen eine zentrale
Anlaufstelle, die mit ihren Schwerpunkten Familie & Beruf,
Berufswahlorientierung, Genderpolitik und Existenzgründung ist die
Regionalstelle unerlässlich in der beruflichen Orientierung von Frauen
geworden sei. »Frauen und Mädchen in Bielefeld haben die Regionalstelle
als verlässliche und vertrauensvolle Partnerin auf ihrem Weg in
Ausbildung, Erwerbsarbeit oder berufliche Selbstständigkeit erlebt und
in großer Zahl genutzt.«
Durch die Veränderungen beim Elterngeld, aber auch durch Änderungen
im Unterhaltsrecht und die Hartz IV-Gesetzgebung wachse der Anspruch
der Politik an die individuelle Eigenverantwortung. Damit Frauen unter
den neuen Bedingungen ihre beruflichen Ziele formulieren und verfolgen
können, bräuchten sie auch in Zukunft verlässliche Partnerinnen, die
ihnen dabei helfen, sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen.
Dazu sei gerade die Regionalstelle als niedrigschwelliges Angebot
geeignet.