Ratsmehrheit beschließt Landebahnausbau (Teil 2)
Inge Schulze (Grüne) sagte, sie habe selten erlebt, dass bei einer Entscheidung überhaupt keine Abwägung getroffen werde: »Viele Menschen sehen ihre Lebensqualität beeinträchtigt«. Der Rat entscheide ohne ein Votum der Bezirksvertretung Senne, die formuliert hatte, erst bestehende Unklarheiten aufgelöst zu bekommen, bevor sie entscheiden könne. Auch Schulze warnte davor, dass eine Entscheidung im Streit mit den Anwohnern letztlich zu einem Scheitern des Projekts führen würde. Sie wies zudem auf die Bedarfsanalyse des Regionalrats hin. Dieser wird sich in diesem Jahr mit dem Thema beschäftigen. Schulze erwartet, dass er nachweisen wird, dass es keinen Bedarf für die Flughafenerweiterung gibt. Schulze empörte sich mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen 2004: »Die Schweinereien machen sie jetzt noch, in der Hoffnung, dass in eineinhalb Jahren alles vergessen ist«.
Die Bürgerinitiative STOP Landebahn-Ausbau betonte, dass der geplante Landebahnausbau auf 1.316 Meter ein Geschenk an die Industriellen der Stadt sei. Insbesondere August Oetker habe Angst, dass er nach neuen Bestimmungen der EU nicht mehr von Windelsbleiche aus mit seiner King Air 350 fliegen kann. Ferner kritisiert die Bürgerinitiative die 50-jährige vertragliche Bindung der Stadt an die Flughafen-GmbH. Auch Inge Schulze betonte, dass es ein unüblicher Vorgang sei, sich so lange an einen Partner zu binden. Ferner kritisierte sie wie auch die Bürgerinitiative, dass die Flugbewegungsobergrenze nach drei Jahren geändert werden könne. Dann seien auch mehr als 22.000 Flugbewegungen pro Jahr möglich.
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