Webwecker Bielefeld: Dezember 2000

Dezember 2000



Netzwerk gegen den Untersee gegründet
Die Initiative "Contra Johannissee" will mit einem Netzwerk aus Naturschutzvereinen, Umweltgruppen, den Bielefelder Grünen und Teilen der SPD das Projekt Untersee verhindern. Auf einer Informationsveranstaltung im Freizeitzentrum Baumheide Mitte Dezember 2000 sprachen sich Dr. Inge Schulze (Grüne) und Hans-Dieter Prester (SPD) gegen den geplanten Untersee aus und warnten vor den ökologischen Folgen durch den See und die geplante mehrstöckige Randbebauung an der Grafenheider Straße, die die Frischluftzufuhr nach Brake beeinträchtigen werde. Nach Vorstellungen von Prester soll das für den Stadt-See geplante Gebiet der Natur überlassen bleiben. Schon heute gebe es eine Vielzahl seltener Tiere dort. Die Initiative hat bis heute schon 600 Unterschriften gegen den See gesammelt. Die Sammlung geht weiter. Viele AnwohnerInnen, das wurde auf der Veranstaltung klar, fühlen sich übergangen und sind der Ansicht, dass sie vom See später nichts hätten.

Baum-FreundInnen kämpfen gegen den geplanten Kahlschlag an der Sparrenburg
Auf einer Protest-Veranstaltung der Grünen gegen den von der Stadt geplanten Kahlschlag bei den Bäumen um die Sparrenburg haben sich Anfang Dezember zehn BürgerInnen zu einer Gruppe zusammengefunden, die gegen das Abholzen der Bäume kämpfen wollen. Mehr als die Hälfte der Bäume von Burg und Burgberg sollen bis zum Jahr 2005 gefällt werden. In Zeiten des Waldsterben ist der geplante Kahlschlag ein Frevel und bei hartnäckigen Protesten könnten im Laufe der Zeit durchaus viele Bäume gerettet werden.

Hof Hallau: Unterschriftenliste nicht weitergereicht
Im August hatte die Bürgerinitiative Hof Hallau 821 Unterschriften gegen den Durchgangsverkehr auf der Verbindungsstraße Universität/Zehlendorfer Damm überreicht. Die meisten der UnterzeichnerInnen hatten sich auch gegen die Bebauung der Freifläche Hof Hallau ausgesprochen. Die Unterschriften wurden nach einer Erklärung der Inititative nicht an die Bezirksvertretung und an die politischen Parteien weitergegeben. Hat der Oberbürgermeister sie ignoriert? Dies sei ein "deutliches Beispiel dafür, wie mit dem Bürgerwillen umgegangen wird - er wird ignoriert.", sagt nun die Bürgerinitiative. Die BI appelliert an die Politiker die Bebauungspläne neu zu überdenken.

Frauenkulturzentrum muss ausziehen
Bis zum 31. März 2001 muss das Frauenkulturzentrum (Fraze) das Haus Am Zwinger 16 räumen. Die Kündigung liegt auf dem Tisch, aber bisher sind keine neuen Räume in Sicht. Die Stadt sucht weiter. Im letzten halben Jahr wurde aber kein adäquates Angebot gemacht. Zu hohe Miete könnte das Aus für das Projekt bedeuten, das seit 16 Jahren einen öffentlichen Raum von Frauen für Frauen in Bielefeld und Umgebung bietet. Das Gelände, auf dem Fraze und Galerie und fünf Wohnhäuser stehen, soll neu bebaut werden. Die IHK will sich erweitern, ein Parkhaus soll entstehen und die Anwaltskanzlei Streiböger plant einen Neubau.