Webwecker Bielefeld: resignation03

Die größte Gefahr ist die Resignation (Teil 3)



Unsere Zukunft hat schon begonnen! Denn die Alternativen zu Atomenergie und fossiler Energie sind längst erfunden und erfolgreich verwirklicht. Unabhängige Organisationen für Solar- und regenerative Energien rüttelten die Öffentlichkeit zunächst auf und bekamen hohe Sympathiewerte. Städte und Gemeinden starteten hierzulande Solarprogramme. Die Bewegung der »Erneuerbaren Energien« hat sich auch global ausgebreitet, nicht zuletzt zeugt davon die Tatsache, dass die Chinesische Regierung 2005 die Konferenz ›Renewables‹ in Beijing veranstaltete.

Indien, Südafrika, Kenia, um nur einige zu nennen, bekunden ebenfalls starkes Interesse und stiegen in konkrete Projekte mit regenerativer Energieversorgung ein. Aber die Renaissance der Atomenergie ist nötig, so flüstern es uns die Welt weit operierende Energiekonzerne ein. Ihre Kampagne ist in höchstem Maße irrational, sie gleicht einer »politischen Neurose«.

Manchmal, so befürchte ich, dass uns heute fast noch mehr als ein erneuter Supergau im Atomkraftwerk, als ein erneuter Ressourcenkrieg, unsere eigene Resignation gefährdet. Eine Resignation, die uns kraftlos und kleinlaut werden lässt. Die uns vergessen lässt, wie viel des Weges wir an Aufklärung und Widerstand wir schon gegangen sind. Eine Resignation, die vergessen lässt, dass wir, die Bürgerinnen, die Menschen die Lösungen für Energie- und Ressourcenkriege schon längst in der Hand haben. Wir scheinen vergessen zu haben, dass die Mächtigen nur so lange mächtig sind, wie sie unsere Zustimmung haben.

Quellen :
(1) Igor Kostin, Tschernobyl, Nahaufnahme, Verlag Antje Kunstmann GmbH ,
München 2006)
(2) Prof. Lengfelder, Universität München, persönliche Mitteilung
(3) Laut Angaben der russischen Regierung
(4) Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 19. März 2006
(5) (Stern.de vom 09.03.06)

Anlässlich des 20. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe werden die Grünen Bielefeld am 28. April ab 16 Uhr auf dem Jahnplatz 500 Schokokeks-AKWs an die Bielefelder Bevölkerung verteilen und damit um Spenden für die Opfer der Reaktorkatastrophe (Stiftung des Landes Niedersachsen »Kinder von Tschernobyl«) bitten. Gezeigt wird auch eine Ausstellung mit dem Titel »Mit Tschernobyl begann eine neue Zeitrechung«.

Weitere Veranstaltungen zu »20 Jahre Tschernobyl« finden Sie am Ende diesen Artikels