Von Manfred Horn»So fahren wir besser!« Unter diesem Motto startet das Pendlernetz NRW jetzt auch in Ostwestfalen. Die Idee ist einfach und nicht neu: Menschen tun sich zusammen, um mit einem Auto von A nach B zu gelangen. Das bieten Mitfahrzentralen schon lange an. Nun aber kommt verstärkt das Internet ins Spiel. Damit können kostenlos und bereits über eine relativ große Fläche in NRW Fahrten verabredet werden.
Zum Pendlernetz NRW, das im September 2002 begann, sind nun auch ganz offiziell der die Stadt Bielefeld und die Kreise Gütersloh und Lippe hinzugekommen. Bei der Stadt Bielefeld übernimmt moBiel als Verkehrsunternehmen eine Tochter der Stadtwerke, an denen die Stadt mehrheitlich beteiligt ist die Rolle des lokalen Partners. Das Projekt wird durch das Umweltministerium des Landes unterstützt, auch die beteiligten Kommunen müssen einen Beitrag leisten.
Hauptzielgruppe des Pendlernetzes NRW, das aus den Agenda-21 Debatten Anfang des Jahrtausends in Kleve entstanden ist, sind Berufspendler. Alleine in Bielefeld gibt es davon eine ganze Menge: 43.000 Menschen pendeln werktags ein, 22.000 aus. Die Zeiten, in denen der Arbeitsplatz vor der Tür lag, sind für viele vorbei.
moBiel will mit dem Angebot auch den Öffentlichen Personen-Nahverkehr mit dem Indivdualverkehr kombinieren: »Das Auto ist in der Fläche sicherlich vorteilhaft, im Bereich der Zentren hat der ÖPNV Vorteile. So machen beispielsweise Fahrgemeinschaften zur nächsten Stadtbahnstation oder zum nächsten Bahnhof Sinn, um dann größere Strecken kostengünstig zurückzulegen«, meint Hans-Jürgen Krain, kaufmännischer Prokurist von moBiel. In den Kreisen Gütersloh und Lippe ist die Lage anders: Der ÖPNV kann die Fläche gar nicht abdecken es gibt Zonen, in denen nur selten ein Bus verkehrt.
»Noch fahren fast die meisten Berufs- und Alltagspendlerpendler allein in ihrem Wagen zur Arbeit. Ich möchte alle ermutigen, Mitfahrgelegenheiten anzubieten oder zu nutzen, denn zu zweit, zu dritt oder zu viert kommen alle erheblich kostengünstiger und entspannter an«, erklärt Rolf Mecke, Koordinator des Bürgerservice Pendlernetz NRW. Das Pendlernetz will auch bei Betrieben bekannter worden und wirbt dort um Unterstützung. »Durch einen Link im Intranet oder ein Plakat am Schwarzen Brett lassen sich leicht Fahrgemeinschaften attraktiv machen«, sagt Mecke.
60 Prozent aller Autofahrer geben an, grundsätzlich bereit zu sein, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Doch bisher tun dies nur 19 Prozent. Da ist also noch vieles möglich. In den USA gibt es bereits in einigen Städten Fahrspuren extra für Fahrgemeinschaften für sogenannte »high occupied vehicles«.
Das Pendlernetz unter: www.nrw.pendlernetz.de oder über www.mobiel.de
Nach der Registrierung kann man dort Start und Zieladresse eingeben und besondere Wünsche (Fahrtroute, Raucher/ Nichtraucher, männlich/weiblich) für die Mitfahrersuche angeben. Die vorliegenden Angebote für die gewünschte Verbindung wird angezeigt und die Partner können sich über E-Mail oder Telefon in Verbindung setzten.