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Konflikt um Studiengebühren (Teil 2)



Ein Darlehenssystem verschiedener Geldinstitute, mit Zinsen um sechs Prozent, ist in NRW in Sicht. Ideen für ein leistungsabhängiges Stipendiensystem werden auch in Bielefeld entwickelt. Die Position des AStA ist aber klar: »Dass man die Stipendien an Leistung koppelt, lehnen wir ab. Die sollen für Bedürftige sein«, sagt Janosch Stratemann.

Trotz des gescheiterten Gesprächs glauben er und andere Mitglieder der Studierendenvertretung, die Gebühren noch aufhalten zu können. »Wir hoffen, durch groß angelegte Protestaktionen die Stimmung noch beeinflussen zu können«, sagt der AStA-Vorsitzende. Auch in den anderen Statusgruppen, also bei Professoren, wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern sei die Meinung zum Thema gespalten. »Und wir sind mit Abstand die größte Statusgruppe«, erklärt Stratemann.

Der AStA ist bereit, auch gegen das Rektorat für ein gebührenfreies Studium in Bielefeld zu kämpfen. »Prorektor Gerhard Sagerer hat uns gesagt: Wir können mit dem Geld aus den Gebühren die Uni auf den Kopf stellen. Wir sagen: Wir können das auch ohne Geld«, kündigt Stratemann massive Proteste an. Das mangelnde Engagement der Kommilitonen wie in den vergangenen Monaten fürchtet er nicht, da sei angesichts der Landtagswahlen ein gewisser Fatalismus aufgekommen. »Die Gebührenfrage wird jetzt an den Hochschulen entschieden. Und es ist halt was anderes, zu sagen, wir fahren nach Düsseldorf zu einer Demo, oder zu sagen: Wir gehen jetzt 100 Meter und fläzen uns ins Rektorat«, glaubt der AStA-Vorsitzende.

Ein erster Widerstand gegen Studiengebühren in Bielefeld soll am Donnerstag der »Frustschrei« sein. Bei einer gemeinsamen Protestveranstaltung der Studierendenvertretungen von Uni und Fachhochschulen werden Gebührengegner vom Rathaus zum Gebäude der Fachhochschule ziehen. Dort sollen Redner die Position der Studierendenvertreter bei einem Konzert die Argumente gegen Bildung gegen Bezahlung erläutern.


Der »Frustschrei« beginnt am Donnerstag, 20. Oktober, 12 Uhr am Rathaus. Ab etwa 14 Uhr spielen die Bands Vivos o muertos (Ramones Coverband), Mister Anderson und 7 Days Awake vor der FH Kurt-Schumacher-Straße zum Protest auf.