Zornige Hartz IV Gegnerin (Teil 3)
Dass sie angesichts dieser deutschen Zustände die Demokratie in Gefahr sieht, überrascht denn nicht. Und dass sie dem von einer Besucherin der Veranstaltung geforderten Systemwechsel positiv gegenüber steht auch nicht. Das Problem sei aber, dass etwa die Teilnehmer von Großdemos gegen Hartz IV sich sehr wohl einig wären wogegen sie kämpften, aber kaum wofür. Das wurde auch im Haus der Kirche deutlich: So gab es zwischen Gillen und einer Zuhörerin Unstimmigkeiten darüber, ob die Parteien dafür verantwortlich seien, Arbeit zu schaffen. Aber eigentlich waren sie sich bei diesem Thema dann doch einig: Der Begriff der Arbeit muss in dieser Gesellschaft neu diskutiert und definiert werden. »Dieser Gesellschaft geht die Arbeit aus, aber es gibt so viel, was in dieser Gesellschaft getan werden muss«, formulierte Gabriele Gillen, die gleichzeitig den Slogan »Vorfahrt für Arbeit« kritisierte: »Welche Arbeit meinen die: Kinderarbeit, Sklavenarbeit?«. Die Frage konnten sich die etwa 60 Teilnehmer der Veranstaltung auf dem Nachhauseweg durch den Kopf gehen lassen. Denn auf jeden Fall hatten sie wie angekündigt Neues über Dinge, die wir wissen vermuten, kennen gelernt.