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Bergfest vor dem Rathaus (20.07.2005)









Am vergangen Samstag war ›Bergfest‹ beim diesjährigen Tanzfestival in Bielefeld. Erstmals wurden die Ergebnisse der ersten Workshopwoche umsonst und draußen gezeigt. Rund 3.000 ZuschauerInnen säumten den Platz zwischen altem und neuem Rathaus. Vielleicht hatte das Kulturamt nicht mit so großem Interesse gerechnet. Denn schnell wurde deutlich, dass viele Zuschauer nichts zu sehen bekamen, weil das Geschehen sich auf einer zu niedrigen Bühne oder gar davor abspielte. Die hinteren Reihen konnten nur hören – was auch dem zum alten Rathaus leicht abfallenden Platz geschuldet ist. Viele gaben auch resigniert auf und wanderten wieder ab. Vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, die Vorführungen auf dem erhöhten Plateau neben dem neuen Rathaus ablaufen zu lassen – oder eben eine große und hohe Bühne heranzukarren.






Wer blieb und weit genug vorne stand, sah eine begeisternde Darbietung von Profis und WorkshopteilnehmerInnen. Begeisternd deshalb, weil man den AkteurInnen ihren Spaß ansehen konnte. Sich nach einer Woche Trommel- oder Tanzkurs auf die Bühne zu stellen – da gehört schon Mut dazu. Dennoch klang alles, die Bewegungen liefen. Die Profis wie Arsen de Sousas gaben den Takt vor, die Teilnehmer nahmen ihn auf. Auch der coole Hip-Hoper Rodrigo, der sich zwischendurch kurz selbst die Ehre zu einer Breakdance-Einlage in hellblauem Trainingsanzug gab, schien seine Mädels und Boys im rhythmischen Griff zu haben: Sie performten auf dem Platz, was das Zeug hält. Die Zuschauer klatschten, zum Mitmachen war dann doch zu wenig Platz.

Afrika in Bielefeld, nicht nur beim Weltmusik-Festival, nicht nur als Darbietung. Sondern direkt zum Mitspielen gedacht. Die Mischung stimmt augenscheinlich, die Ulla und Tchekpo Dan Agbetou, die künstlerischen Leiter des Bielefelder Tanzfestivals, nach Bielefeld geholt haben. Der Abschluß der zweiten Workshopwoche kann am Samstag, 23. Juli, in der Rudolf-Oetker-Halle besichtigt werden.









Veranstaltungen: Am Mittwoch, 20. Juli, 20.30 Uhr: Cie. Tchétché/ Elfenbeinküste: Géèmé und 1er Temps/ Senegal/Kongo: Impro-Visé_2. Eintritt: VVK: 10/ 14 Euro (erm. 8 / 12 Euro; WorkshopteilnehmerInnen: 6/ 8 Euro) und Abendkasse 12/ 16 Euro (erm. 10 / 14 Euro Workshop-TeilnehmerInnen 6/ 8 Euro)

Samstag, 23. Juli, 20.30 Uhr: Finale des Tanzfestivals in der Rudolf Oetker-Halle Abschlussdemonstration der TeilnehmerInnen und DozentInnen Eintritt: VVK 8 / 12 Euro (erm. 6 / 10 Euro; Workshop-TeilnehmerInnen 5 / 7 Euro) und Abendkasse 12 Euro/ 16 Euro (erm. 10 / 14 Euro; Workshop-TeilnehmerInnen 5 / 7 Euro)

Weitere Information gibt es telefonisch unter 0521 / 51-6786 oder im Internet unter <a href="http://www.tanzfestival-bielefeld.de
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Umsonst und draußen


Ein Plädoyer für mehr kostenlose Kultur im öffentlichen Raum von Manfred Horn

Egal ob Kultur auf der Sparrenburg, wo am vergangenen Donnerstag die Tübinger Band La Marmotte französische Musik zum Besten gab und viele Zuschauer begeistert mittanzten und die African Night des Tanzfestivals: Wenn es Kultur umsonst und draußen gibt, strömen die Menschen. Einzig das Wetter kann da noch ein Strich durch die Rechnung machen. Egal ob Theater, Musik oder Performance: Die Bielefelder lassen sich gerne unterhalten – und machen auch gerne mit. Das Kulturamt auch unter neuer Leitung ist gut beraten, diesen Weg fortzusetzen: Kultur öffentlich und kostenlos zu präsentieren.