Webwecker Bielefeld: riefenstahl02

Kritik an Riefenstahl-Ausstellung (Teil 2)



Das Bündnis wirft Riefenstahl vor, dass sie keinerlei Selbstkritik zeigte. Sie bereute offenbar nichts. Damit steht sie nicht alleine, vielmehr ging ein großer Teil der deutschen Bevölkerung nach dem Krieg zur Tagesordnung zurück. Die Verantwortung an den Verbrechen wird auf eine kleine nationalsozialistische Elite, im Extremfall auf die Person Adolf Hitlers, reduziert. Selbst Albert Sperr, Architekt und Rüstungsminister unter Hitler, will von den Vernichtungslagern nichts gewusst haben. Das Bündnis für eine kritische Kunst packt in der Ausstellungskritik schließlich Adorno heraus: »Die Tatsache, dass ein Galerist, faschistoide Ästhetik und nationalsozialistische Propaganda losgelöst von ihrem politischen und soziologischen Kontext unkritisch ausstellt, läuft eindeutig dem kategorischen Imperativ Adornos, jegliches Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts ähnliches geschehe, zu wider und sollte als solches kritisiert und öffentlich verurteilt werden«.


Das Bündnis für eine kritische Kunst Bielefelds ist unter folgender Mail-Adresse erreichbar: kritische.kunst@gmx.net