Webwecker Bielefeld: detmolderrunde

Große Runde über Lärmreduzierung (22.06.2005)



Die Bürgerinitiative ›Sichere Detmolder Straße‹ bittet Oberbürgermeister Eberhard David noch vor der Sommerpause ein Gespräch mit den Parteien, der Verwaltung und der BürgerInneninitiative zu organisieren, um sich über die Umsetzung des Urteils zur Lärmreduzierung auf der Detmolder Straße auszutauschen. Im Kern trug das Oberverwaltungsgericht in Münster Anfang Juni David auf, über die Anträge von zwei Anwohnerinnen der Detmolder Straße, verkehrsrechtliche Maßnahmen zur Senkung der Lärmbelastung durch die Straße neu zu entscheiden, soweit die Nachtzeit betroffen ist (WebWecker berichtete).

Die Initiative zu einer großen Runde sei das Ergebnis eines Gesprächs am Dienstag zwischen der Bürgerinitiative und dem Baudezernenten Gregor Moss. Der Dezernent habe zugesagt, den Vorschlag an den Oberbürgermeister weiterzugeben, um in der nächsten Hauptausschuss-Sitzung darüber zu sprechen.

»Das Gesprächsklima war scharf aber fair«, resümiert Martin Schmelz von der Bürgerinitiative das Treffen mit Vertretern des Baudezernats. Inhalte seien die Aktionspläne und die Luftreinhalteplanung auf der Detmolder Straße und Umgebung gewesen. Laut Aussage von Moss möchte die Politik zuerst über die Pläne der Verwaltung zur Umsetzung des OVG-Urteils informiert werden.

Die Bürgerinitiative fordert einen Aktionplan für die Detmolder Straße: Aufgrund der massiven Grenzwertüberschreitungen an der Detmolder Straße bezüglich Stickstoffdioxid NO2 und Feinstaub (PM10) will sie einen Maßnahmenkatalog zum Gesundheitsschutz der AnwohnerInnen durchsetzen. Dieses Maßnahmenkonzept soll die Partikelbelastung etwa um die Hälfte reduzieren. Ein zentraler Punkt ist dabei die Einrichtung von Umweltzonen in den Stadtteilen mit Überschreitung der Immissionsgrenzwerte für Schadstoffe in der Luft. In dieses Luftreinhaltegebiet dürften dann nur Fahrzeuge mit einer grünen, gelben und blauen Plakette einfahren, Dieselfahrzeuge mit neuester Filtertechnik und Benziner mit geregeltem Katalysator.
Vorbild könne hier Düsseldorf sein, das zur Zeit die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen prüfe.

Ferner strebt die Bürgerinitiative eine komplette Ausrüstung des städtischen Fuhrparks und der Busse von moBil mit Partikelfiltern an. Zudem soll der LKW-Verkehr durch weiträumige Umlenkung auf Umgehungsstrecken in der Stadt vermindert werden. Für die Detmolder Straße wird Tempo 30 gefordert. Zusätzlich solle der umweltfreundliche Verkehr gefördert werden, so zum Beispiel durch eine Job-Ticket-Kampagne und Aktionen wie »Mit dem Rad zur Arbeit«.