Bezirksregierung Münster für Ausbau des Flugplatzes (08.06.2005)
Die Bezirksregierung Münster hat in der vergangenen Woche grünes Licht für eine Verlängerung der Landebahn auf dem Flugplatz Windelsbleiche gegeben. Die Landebahn wird nach dem Ausbau eine Länge von gut 1.200 Meter statt wie bisher 750 Meter aufweisen. Während die Industrie- und Handelskammer die Entscheidung begrüßt, ist die Bürgerintiative Stop Landebahnausbau empört. Sie konnte sich mit ihren Bedenken bei der Bezirksregierung nicht durchsetzen.
Da es um eine Luftfahrtangelegenheit geht, ist nicht die Bezirksregierung in Detmold sondern die in Münster zuständig. Die hatte sich lange Zeit gelassen für ihre Entscheidung. Bereits im Frühjahr 2004 überreichten Vertreter der Bürgerinitiative über 1.200 Einwendungen gegen den Landebahnausbau. Die Entscheidung für den Ausbau ist noch ein Beschluss der alten Ratsmehrheit von CDU, BfB und FDP aus dem Jahr 2003. Die Erweiterung der Landebahn sichere den Standort Bielefeld, hieß es, da nur bei einem Ausbau auch weiterhin Flugzeuge ab einer bestimmten Größe landen könnten.
Die Bürgerinitiative, der die Entscheidung der Bezirksregierung noch nicht vorliegt, hingegen befürchtet neben mehr Lärm für die Anwohner auch zusätzliche Belastungen für Boden, Wasser und Luft. Auch Biotope würden in Mitleidenschaft gezogen. »Wir sind verwundert, wie leichtfertig die geopfert werden«, erklärt Hans Joachim Ludwig, Sprecher der Bürgerinitiative. Die Stadtwerke würden ständig propagieren, wie wichtig Wasser sei. »Das Wasserwerk 03 ist unserer Ansicht nach aber nicht genügend geschützt«, ergänzt er. Denn ein Teil des Wassers dieses Werks kommt von dem Gelände, um das die Landebahn nun erweitert werden soll.
Auch befürchtet die Bürgerinitiative, dass die Bezirksregierung in ihrer Entscheidung nicht nur der Verlängerung der Landebahn sondern auch der Schaffung einer Rollbahn zugestimmt hat.Eine circa 700 Meter lange Rollbahn soll parallel zur Landebahn gebaut werden. Dort könnten Flugzeuge weder starten noch landen, sondern auf dem Flugplatz hin- und her fahren. Dies diene zur Erhöhung der Attraktivität, argumentiert die Flughafen GmbH, die den Flugplatz in Windelsbleiche betreibt. »Hier wird Natur Verwaltungsgegebenheiten geopfert«, sagt Ludwig. Aus dem Kreis der Bürgerinitiative hat sich nun eine Interessensgemeinschaft gegründet, die auf juristischem Weg weiter gegen den Ausbau des Flugplatzes kämpfen will.
Die Bürgerinitiative im Netz: www.landeplatz-senne.de oder im WebWecker in der Rubrik Gruppen vor Ort