Webwecker Bielefeld: gemkow01

»Ich brauche die Stadt« (16.05.2005)



Die 56-jährige Angelika Gemkow ist gelernte Verwaltungsangestellte. Seit 1967 ist sie CDU-Mitglied. Sie ist Bezirksvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) und ist auch in dessen Landesvorstand. Gemkow ist seit 1995 Abgeordnete des Landtags in Düsseldorf.

Dort ist sie unter anderem Vorsitzende der Enquête Kommission »Zur Zukunft der Pflege in Nordrhein-Westfalen« und Mitglied im Ausschuß für Frauenpolitik. Sie tritt für die CDU im Wahlkreis 92 an. Das folgende Interview wurde nicht von der WebWecker-Redaktion geführt, Angelika Gemkow stellte es freundlicherweise zur Verfügung. Bevor sie zum Schluss ihre Vision für Bielefeld verrät, wird in dem Interview die Person neben der Politikerin deutlich.

Mit dem Beitrag von Angelika Gemkow setzt der WebWecker seine Kolumen von KandidatInnen zur Landtagswahl fort. Weitere Informationen im Schwerpunkt











Ein Beitrag von Angelika Gemkow

Haben Sie Familie?

Mit meinem Mann bin ich 32 Jahre verheiratet. Wir haben zwei Kinder, Nina und Simon, die beide studieren. Nina hat vorher eine kaufmännische Lehre gemacht. Mein Mann ist Großbetriebsprüfer bei der Finanzverwaltung.


Was hat Sie an der politischen Arbeit gereizt?

Der Kontakt zu den Menschen, viel Neues zu lernen, eigene Aktivitäten zu entwickeln. Ich habe mich um viele Hinweise der Bürger gekümmert und zahlreiche eigene politische Vorschläge in die Politik eingebracht, zum Beispiel den Seniorenrat in Bielefeld von den Menschen in direkter Abstimmung wählen zu lassen. Die Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft habe ich als erste Bielefelder Politikerin mit meinem Konzept ›Unsere Teutostadt muss lebendig bleiben‹ auf die Tagesordnung gebracht. Da hatte ich mir allerdings mehr Interesse von anderen Politikern erwartet.


Wie meinen Sie das?

In der Politik ist es wichtig, Zukunftsvisionen zu haben, über Wahltermine hinaus zu denken. Das kommt mir oft in der Politik viel zu kurz.


War Ihr politischer Job eine Belastung für die Familie?

Natürlich. Als meine Kinder klein waren, mussten sie anders als viele andere Kinder schon im Haushalt helfen oder Telefonanrufe annehmen. In der Schule erwartete man, dass sie in der Politik alles wussten. Mein Sohn hat mal einer Lehrerin gesagt:: ›Meine Mutter ist die Politikerin, nicht ich‹. Wenn ich dringend zu Hause sein musste, habe ich mich in der Politik entschuldigt mit dem Hinweis, ›dass ich einen anderen wichtigen Termin habe‹. Als Mutter mit kleinen Kindern war es sehr oft schwer für mich, die Vereinbarkeit von Familie und Politik zu organisieren. Das hat viel Energie gekostet.


Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?

Von Elke Heidenreich ›Der Welt den Rücken‹. Ich bin allerdings noch nicht weit gekommen. Ich muss zu viel anderes lesen.


Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?

Wann war das noch? Da frage ich am besten meine Tochter Nina. Die nimmt mich manchmal mit:: ›Mama, das ist ein Film für Dich‹.


Was kochen Sie für sich oder wenn Sie Freunde zum Essen einladen?

Ich grille sehr gerne für Freunde, mache Salate, Folienkartoffeln mit Quark. Im Winter koche ich gern einen großen Topf ›Westfälische Kartoffelsuppe‹. Das reicht dann für zwei Tage.


Was tun Sie, wenn Sie mal keine Politik ›machen‹?

Bei trockenem Wetter Radfahren. Nordic-Walking – das ganze Jahr über. Das ist jetzt ein unbedingtes Muss mehrmals in der Woche für mich. Ich nehme zwar nicht davon ab, fühle mich danach aber topfit. Sehr gern sehe ich beim Tennisspielen meiner Kinder zu. Habe sie oft als Fahrerin zu Turnieren begleitet.

Ich habe einige Bilder gekauft, teils in Galerien, aber auch in Frankreich oder Italien von Straßenmalern. Ich mag die Malerei: Munch, Beckmann, Nolde oder den frühen Picasso. Seit der MoMa-Ausstellung in Berlin bin ich angetan von Hopper.