Webwecker Bielefeld: obersee

Land in Sicht (13.04.2005)



Der Obersee zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten Bielefelds. Doch der See verlandet immer mehr. Seit Jahren wollen Kommunalpolitiker eine Entschlammung des Sees. Wurde vor kurzem noch Ende 2004 als Starttermin genannt, ist jetzt von Ende 2006 die Rede. Je länger die Ausbaggerung des Sees hinausgezögert wird, um so höher werden die Kosten sein, prognostizieren die ›Initativen für ein lebenswertes Bielefeld‹ (ILBI). »Besonders ärgerlich« sei, dass im Rat am 17. März »wieder keine konkreten Festlegungen« zur Entschlammung des Sees getroffen worden seien.

Auf Betreiben der konservativen Parteien sei der Rat zudem unfähig gewesen, Abschied von den ökologisch und finanziell unsinnigen Planungen des Untersees zu nehmen. Gleichzeitig wurde die Planung eines weiteren Sees in der Senne ins Auge gefasst. »Was soll man von einem Rat halten, der es nicht einmal schafft, die existierenden Seen und Teiche zu unterhalten – nicht nur der Obersee, auch die Lutter-Stauteiche sind verschlammt – aber munter weitere Wasserflächen plant«, fragt ILBI.

Zum Teil seien die Probleme auch hausgemacht, wirft ILBI der Stadt vor. Denn Äste und anderer Unrat, die stark zur Inselbildung im Obersee beitragen, könnten an der Staustufe des Johannisbaches an der alten Stiftsmühle aufgefangen werden.

Ein weiteres nicht gehaltenes Versprechen betreffe den lange geplanten Spazierweg durch die Johannisbachaue nach Brake, der das Naherholungsgebiet Obersee weiter aufwerten würde. Nach Informationen von ILBI würden dafür beim Umweltamt durchaus Mittel bereitstehen. Doch sei erst ein Bruchteil des Weges gebaut worden.