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AStA präzisiert Kritik (23.02.2005)





Ziemlich unordentlich, ziemlich innovativ: Demo in der Unihalle






Wie in der vergangenen Woche berichtet, gibt es in der Universität Bielefeld massive Kritik an den Plänen zur Umgestaltung der Unihalle. Neben dem Senat protestiert vor allem der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) gegen die Pläne der Verwaltung. Er befürchtet, dass es zukünftig weniger Informationsmöglichkeiten im »Wohnzimmer der Uni« gibt. Außerdem kritisieren die Studierendenvertreter in einem am Donnerstag beschlossenen Arbeitspapier das Vorgehen der Hochschulleitung.


Von Mario A. Sarcletti

»Das einzige, was nach Ansicht des HoPo/BiPo-Referats die Bezeichnung »verwahrlost« verdient, sind die demokratischen Strukturen in entscheidungstragenden Bereichen dieser Universität«. So kommentieren Christian Baier und Philippe Wagner vom Referat für Hochschulpolitik und Bildungspolitik in einer Stellungnahme auf der AStA-Homepage das Vorgehen von Rektorat und Verwaltung bei den Planungen zur »Modernisierung der Halle« der Universität. Tatsächlich erfuhren die Studierendenvertreter erst im Januar von den Planungen, die bereits im Mai 2004 begannen. Im Dezember beschloss das Rektorat ihre Umsetzung, erst am 19. Januar wurde der Senat informiert.

Auch die Studierendenvertreter sehen im »Wohnzimmer der Uni« durchaus Handlungsbedarf, allerdings in anderen Bereichen als Heike Piehler vom Ästhetischen Zentrum und Helga Weinmann aus dem Rektorat, den Autorinnen des Papiers, das jetzt für Verstimmung sorgt. Während ihnen vor allem an einem neuen Informationssystemen mit weniger Papier an den Hallenwänden und neuen Möbeln gelegen ist, muss nach Meinung des AStA »über Hürden für behinderte Studierende, MitarbeiterInnen und Gästen gesprochen werden«. Weiter heißt es in der Stellungnahme: »Der AStA sieht es als bezeichnend an, dass dieser wesentliche Punkt keine Erwähnung in dem zugrunde liegenden Papier findet«.

Christine Göhde, Sozialreferentin des AStA kennt die Probleme für Studierende mit Behinderung: »Es gibt zum Beispiel keine Orientierungshilfen für Sehbehinderte und zu wenig Türöffner«, beschreibt sie, wo für sie Handlungsbedarf besteht. Zudem könnten Studierende mit Rollstuhl die Tische auf der Galerie der Uni-Halle nicht nutzen, die festgeschraubten Hocker verhinderten dies. Ob die zusätzlich geplanten Sitzgruppen auf der Galerie auch dieses Manko haben, geht aus dem Rektoratspapier nicht hervor.

Der AStA stellt in seinem Papier grundsätzlich die Sinnhaftigkeit einiger Pläne in Frage – zumal er manche aufgrund der Informationspolitik der Unileitung nicht beurteilen kann. Von der »Erhebung des Ist-Zustandes« der Unihalle sei er wie andere Statusgruppen nicht einmal in Kenntnis gesetzt worden. »Die Perspektive dieser Erhebung scheint sich daher nicht auf die Studierenden zu beziehen, sondern ausschließlich auf die Außendarstellung der Universität«, vermutet der AStA. Zu einem Studierendenservice-Center oder dem »Cafe Teutoblick« lägen zudem keine Bedarfsanalysen vor. Auch für den geplanten Infopavillon – geplante Kosten 40.000 Euro - gibt es die nicht, dennoch ist sich der AStA sicher, dass der »überflüssig« sei, »da zu diesem Zweck der bereits vorhandene Infopunkt genutzt werden kann«.