Webwecker Bielefeld: frauenfilmtage

FrauenFilmTage »FrauenWelten« (23.02.2005)





Preisgekrönt mit dem Silbernen Leoparden für den besten Film und je einem goldenen Leoparden für die beiden Hauptdarstellerinnen beim Filmfestival in Locarno 2004 wurde der Film ›En Garde‹ von Ayse Polat. Er ist bei den FrauenFilmTagen zu sehen






Vom 6 bis 9. März finden im Astoria Kino in Bielefeld zum zweiten Mal die FrauenFilmTage zugunsten von ›Terre des Femmes‹ statt. Die von einer Bielefelder Frauengruppe rund um den Internationalen Frauentag am 8. März organisierte Filmreihe steht unter dem Motto »einBlicke in FrauenWelten«.



Angeregt durch das seit vier Jahren jeweils im November anlässlich des Internationalen Tages »Nein zu Gewalt gegen Frauen« stattfindende FrauenFilmFest von ›Terre des Femmes‹ in Tübingen und erfolgreiche FrauenFilmTage in vielen anderen deutschen Städten findet seit 2004 in Zusammenarbeit mit dem Astoria Kino auch in Bielefeld ein Frauenfilmfest statt. Wie im Vorjahr wurden aus der Vielzahl der in Tübingen gezeigten Filme eine sehenswerte Auswahl für die Bielefelder FilmTage getroffen. Die ausgewählten Filme zeigen unterschiedlichste Sichtweisen auf die Welten von Frauen und Mädchen, ihre Suche nach Identität und ihren Kampf um soziale Rechte.

Der Verein ›Terre des Femmes‹ ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die sich seit über 20 Jahren gegen Diskriminierung von Frauen und Mädchen einsetzt. ›Terre des Femmes‹ leistet Öffentlichkeitsarbeit und unterstützt ausgewählte Projekte in verschiedenen Ländern. Jedes Jahr wird mit einer bundesweiten Kampagne ein Problembereich ins Zentrum der Arbeit gestellt. Die aktuelle Kampagne richtet sich gegen Verbrechen an Frauen und Mädchen im Namen der Ehre.

Die FrauenFilmTage in Bielefeld beginnen mit dem Film ›Bread and Roses‹ des für seine sozialkritischen Filme bekannten britischen Regisseurs Ken Loach. Er zeigt die Geschichte einer jungen Mexikanerin, die illegal in die USA auswandert und dort in den Kampf der Belegschaft einer Putzfirma um bessere Arbeitsbedingungen involviert wird. Ken Loachs witziger und spannender und Mut machender Film beruht auf tatsächlichen Begebenheiten und viele der Beteiligten des Arbeitskampfes wirkten als Laiendarsteller bei der Verfilmung der Geschichte mit.

Der Film ›Kroko‹, der auch als SchülerInnenvorstellung angeboten wird, erzählt die Geschichte einer jungen Berlinerin, kongenial verkörpert von der Laiendarstellerin Franziska Jünger. Die ZuschauerInnen erleben, wie sich Krokos Leben radikal verändert, als sie zu gemeinnütziger Arbeit in einer BehindertenWG verdonnert wird und ihre »uncoole« Beschäftigung sie auf Distanz zu ihrer alten Clique bringt. Für ihren spannenden und genau beobachteten Film erhielt die deutsche Regisseurin Sylke Enders 2004 den Deutschen Filmpreis in Silber.

Ebenfalls preisgekrönt mit den Silbernen Leoparden für den besten Film und je einem goldenen Leoparden für die beiden Hauptdarstellerinnen beim Filmfestival in Locarno 2004 wurde der Film ›En Garde‹ von Ayse Polat. Die Freundschaft zwischen der 16jährigen Alice und der jungen Kurdin Berivan wird auf eine harte Probe gestellt, als sich Berivan verliebt und Alice eifersüchtig reagiert.

In ›Rot und Blau‹ erzählt Rudolf Thome eine poetische Geschichte vom Älterwerden und von der Selbstfindung einer Frau, die nach 20 Jahren mit ihrer türkischen Tochter konfrontiert wird, die sie 20 Jahre nicht gesehen hat.