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Atypische Beschäftigungen (16.02.2005)



Die Regionale Personalentwicklungsgesellschaft (Rege) und das ›proWerk Bethel‹ beteiligen sich in Bielefeld seit dem 1. Januar an einem EU-Projekt zur Arbeitsmarktförderung. Es nennt sich ›Atypico‹ und konzentriert sich auf veränderte Formen der Beschäftigung in atypischen Beschäftigungsverhältnissen wie beispielsweise Zeitarbeit und Minijobs.

›Atypico‹ ist Teil eines Fördernetzwerkes mit dem Namen ›Equal‹. Es wird vom Europäischen Sozialfond gefördert und will neue Wege zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten von Arbeitenden und Arbeitssuchenden erproben. Erfolgreiche Handlungsstrategien sollen allgemeingültig werden. Im Zentrum von ›Equal‹ stehen Projektverbünde wie das neue Netzwerk ›Atypico‹. Dies ist wiederum in zehn Teilprojekte untergliedert, die bei unterschiedlichen Trägern in ganz Ostwestfalen angesiedelt sind.

Atypische Beschäftigungsweisen nehmen stark zu. Das klassische Normalarbeitsverhältnis ist auf dem Rückzug, heute arbeiten bereits 40 Prozent der Beschäftigten atypisch. Verantwortlich dafür sind Umstrukturierungen in Unternehmen, flexible Arbeitszeiten, immer mehr Dienstleistungsanbieter. Herauskommen befristete Arbeitsverhältnisse, Zeitarbeit und Minijobs.

In OWL gibt es nach Schätzungen bereits 160.000 Beschäftigte, deren bezahlte Tätigkeit von der Regel abweicht. Die meisten von ihnen sind sogenannte »geringfügig Beschäftigte«, darunter vor allem Frauen, MigrantInnen und ältere ArbeitnehmerInnen. Besser irgendeine Arbeit als keine? Die Rege – die ›atypico‹ in OWL koordiniert – weist darauf hin, dass atypische Beschäftigungsverhältnisse zur Falle werden können. Die Springerin an der Supermarktkasse, die zudem eine Familie versorgen muss, hat kaum die Möglichkeit, durch Qualifizierung ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern. Gerade die Personengruppen, die die schlechtesten individuellen Voraussetzungen mitbringen, trügen die größten Arbeitsmarktrisiken, hebt die Rege hervor.

Das Netzwerk ›Atypico‹ soll drohenden Ausgrenzungen auf dem Arbeitsmarkt entgegenwirken. Über individuelles Profiling und Qualifizierung sollen Menschen befähigt werden, sich perspektivisch auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten und vor allem eine existenzsichernde Beschäftigung zu erhalten.