Freiheit für Jöllenbeck! (10.11.2004)
Nun gibt es sie auch in Bielefeld, die »Partei«. Der Ortsverein gründete sich Anfang September, trat am 4. November erneut zusammen und entwickelte seine Art von Visionen, um von Ostwestfalen aus das bundesweit wichtigste Parteiziel zu unterstützen: Die Wiedererrichtung der Mauer. Der Riss, der durch Deutschland geht, der Westdeutschland von Ostdeutschland teilt, müsse endlich auch durch einen baulich sichtbaren Riss Akzeptanz finden.
Die Bielefelder Delegierten des Landesparteitages NRW berichteten auf der Sitzung des Ortsvereins von der Landesverbandsgründung in Münster am 24. Oktober. Dort formulierte der Ehrenvorsitzende Oliver Maria Schmitt das Ziel der endgültigen Teilung Deutschlands, also die bauliche Abtrennung der Sonderbewirtschaftungszone (SBZ) bis Weihnachten 2008.
Analog zur zentralen Parteiforderung hat die »Partei« auch lokale Ziele formuliert, die »Bielefeld wieder gesunden lassen sollen«. So seien »die widernatürliche Einverleibung von Jöllenbeck, der unlogische Anschluss von Brackwede, das sinnlose Anflanschen von Brake« rückgängig zu machen.
In einer einstimmig angenommen Erklärung wird der Rat der Stadt Bielefeld aufgefordert, die Gemeinde Mauer in Baden-Württemberg um eine Städtepartnerschaft zu bitten. Die vorbildliche Namensgebung dieser Gemeinde soll damit gewürdigt werden.
Die Deligierten bei der Ortsvereinskonferenz versuchten deutlich zu machen, dass die »Partei« keine Spaßpartei wie die FDP sei. »Da ist kein Platz für Spaß oder Hartz IV, da sind Sachlichkeit, Augenmaß & Maurerkelle gefordert«, heißt es in einer Erklärung.
Am 9. November plant die »Partei« , die Mauer an der Zonengrenze wiederzuerreichten. Bei Philippsthal sollen die ersten Meter gemauert werden. Die »Partei« ist eine Idee der Satire-Zeitschrift Titanic, die von den Partei-Mitgliedern auch liebevoll »Zentralorgan« genannt wird. Gerüchteweise sind die Partei-Mitglieder zeitweise in der Kneipe Tangente anzutreffen.
Der Bielefelder Ortsverein im Netz: www.die-partei-bielefeld.de