Input nicht nur oral: Kunst und Essen (Teil 2)

Beeindruckend auch Doris Leuschners und Bärbel Prauns fleischige Beiträge in der Ausstellung. Der Bauchspeck gelangt so zu völlig neuen Verwendungsformen, wie als Körperschmuck ästhetisiert. Gewöhnliches, an jeder Fleischtheke käufliches, wird aus seinem Kontext gerissen, mit faszinierender und zugleich abschreckender Wirkung. Wers lieber vegatarisch mag: Indra Ohlemutz zeigt allerlei salatige Kopfbekleidungen. Ein den Haaren übergestülpeter Eichblattsatat verschafft dem Kopf neue Dimensionen.

Hingewiesen sei noch auf den vorzüglichen Katalog zur Ausstellung. Diverse AutorInnen setzen sich dort mit Tischsitten, Prunktafeln, dem Vorgang des Essen reichens, Nahrungsverweigerung, Mangelernährung und dem Mangel an Essen in der Philosophie auseinander. Die Ausstellung ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Sie bietet neue Perspektiven auf einen alltäglichen und viel zu wenig beachteten Vorgang. Wenn schon nicht in Ruhe essen, dann zumindest in Stille Bilder vom Essen betrachten.


Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Dezember 2004 in der GAB, Meisenstraße, zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag 14-17 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 15-19 Uhr, Freitag 10-14 Uhr

Weitere Informationen: www.u-wetzlar.de/input