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Mit weniger Geld das gleiche leisten (15.09.2004)





Unterzeichneten bis 2009: Sozialdezernent Tim Kähler, Rlf Potschies (Geschäftsführer AWO) und Uwe Reeske (Geschäftsführer GfS)



Die Freizeitzentren Baumheide und Stieghorst sind nicht länger städtisch: Am vergangenen Freitag unterzeichneten Stadt und die ›Bielefelder Bürger- und Freizeitzentren gGmbH‹ einen Vertrag, der die gGmbH als neuen Träger bestimmt.

Damit folgt die Stadt einer Linie, möglichst viele Jugendangebote auszugliedern. So ging beispielsweise das Jugendzentrum Kamp im vergangenen Jahr in die Trägerschaft der Falken. Die Stadt spart dadurch Geld: Im aktuellen Fall ist ein Leistungsvertrag mit der neuen gGmbH, hinter der die Arbeiterwohlfahrt Bielefeld (AWO) und die Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS) stehen, geschlossen worden. Damit bekommt der neue Träger garantiert für die nächsten fünf Jahre einen fixen Betrag, der niedriger liegt als die bisher zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel: Statt 1,3 Millionen Euro fließen ab dem 1. Oktober 183.000 Euro weniger pro Jahr in die beiden Zentren.

Über diesen Weg könne der Bestand der beiden Stadtteilzentren gesichert werden, freut sich Sozialdezernent Tim Kähler und spricht von einer »intelligenten Lösung«. Das Freizeitzentrum Baumheide existiert seit Mitte der 1970er Jahre, das Freizeitzentrum Stieghorst kam zehn Jahre später. Beide Zentren sind fest in die Stadtteile integriert und werden stark genutzt. Im Freizeitzentrum Baumheide findet gar eine Kinderarztsprechstunde statt, weil es in Baumheide zu wenig Kinderärzte gibt. Auch der Erhalt der Stadtteilbibliothek Baumheide, die sich im dortigen Freizeitzentrum befindet, sei so sichergestellt. AWO und die Gesellschaft für Sozialarbeit arbeiteten auch bisher schon untereinander und mit der Stadt zusammen. Nun sind beide Organisationen erstmals Träger von zwei Einrichtungen, verbunden durch die neu gegründetete gGmbH.

Dabei wird auf Kontinuität gesetzt: Die 12,5 Stellen für die beiden Zentren sollen erhalten bleiben, bisher bei der Stadt Angestellte sollen zu den alten Konditionen übenommen werden, nach dem 1. Oktober neu Eingestellte werden allerdings geringer entlohnt. Auch die bisherigen Zusatzangebote wie Erziehungsberatung und Lebensberatung sollen aufrecht erhalten werden. Gespart werden soll beim Servicepersonal, also beim Reinigungsdienst und den Hausmeistern. Schon heute laufen in diesem Bereich Beschäftigungsprojekte gemeinsam mit der REGE (Regionale Personalentwicklungsgesellschaft mbH). Auch über die Schaffung von Ein-Euro-Jobs denkt die ›Bielefelder Bürger- und Freizeitzentren gGmbH‹ nach. »180.000 Euro weniger, davon sind wir nicht begeistert. Aber wir kriegen das hin«, ist sich Rolf Potschies, Geschäftsführer der AWO in Bielefeld, sicher.