Unter Strom (08.09.2004)
»Durchaus zufriedenstellend«. so beurteilen die Geschäftsführer Wolfgang Brinkmann und Friedhelm Rieke übereinstimmend den Geschäftsverlauf der Unternehmensgruppe Stadtwerke Bielefeld im ersten Halbjahr 2004. »Wir konnten unsere Chancen im Stromgeschäft nutzen und die Stromabgabe weiter erhöhen«, betonen die Geschäftsführer. Innerhalb von sechs Jahren sei der Stromabsatz um 50 Prozent gewachsen, alleine im ersten Halbjahr 2004 stieg die Stromabgabe gegenüber dem Vorjahr um rund 17 Prozent.
»Mit unserer diversifizierten Erzeugungsstruktur und den Beteiligungen am Gemeinschaftskraftwerk Weser, dem Kernkraftwerk Grohnde und zwei Müllheizkraftwerken sowie unserem eigenen Heizkraftwerk und einer Gasturbine verfügen wir über eine starke Basis und nehmen eine Sonderstellung unter den kommunalen Versorgern in Deutschland ein«, freut sich Geschäftsführer Wolfgang Brinkmann. Wie hoch der Gewinn aus der Beteiligung am AKW Grohnde ist, wird in dem Bericht jedoch nicht ausgewiesen.
Zur Erfolgsbilanz der Stadtwerke hat beigetragen, dass die Mitsubishi HiTec Paper GmbH seit Jahresanfang ihren gesamten Strombedarf von den Stadtwerken Bielefeld bezieht. Weitere Abgabesteigerungen bei Bielefelder Industriekunden ergeben sich aufgrund von Unternehmenserweiterungen zum Beispiel bei Eisengießerei Baumgarte. Als Großkunden konnten in Bielefeld die Möller-Werke oder Class-Guß zurückgewonnen werden. Auch die Bielefelder Universtität wird wieder über die Stadtwerke Bielefeld versorgt.
Erfreulich sei das Ergebnis der Verkehrstochter moBiel. Aufs gesamte Jahr gesehen rechnet moBiel mit einem Fahrgastplus von rund drei Prozent. Damit könne die seit Inbetriebnahme der Stadtbahn 1991 andauernde Erfolgsbilanz fortgesetzt werden. Die Telekommunikationstochter BITel werde zudem voraussichtlich erstmals in diesem Jahr einen nennenswerten Gewinn erzielen.
»Wir gehen davon aus, dass wir den prognostizierten Bilanzgewinn in Höhe von rund 25 Millionen Euro in diesem Geschäftjahr erwirtschaften«, ist Brinkmann optimistisch. Der gesamte Umsatz 2004 wird auf Grundlage der Halbjahresbilanz auf 369 Millionen Euro geschätzt. Neben der Ausschüttung des anteiligen Gewinns von rund 12,5 Millionen Euro fließen der Stadt aus der Kapitalrücklage eine Sonderausschüttung von 4,5 Millionen Euro zur Schulsanierung zu. Außerdem profitiert die Stadt von der Konzessionsabgabe (21,8 Millionen Euro) und der Gewerbesteuer (9,1 Millionen Euro). Die Verluste des ÖPNV in Höhe von voraussichtlich 20,4 Millionen Euro werden in der Stadtwerke-Gruppe abgedeckt. Insgesamt fließen der Stadt über die Stadtwerke,inklusive der Verlustübernahme des ÖPNV, in 2004 rund 68 Millionen Euro zu, schätzen die Stadtwerke.