In Deutschland ist das Handy aus dem städtischen Leben nicht mehr wegzudenken. Überall klingelt's, biept's und dudelt es. In der Straßenbahn, im Supermarkt, im Auto. Schon längst wundert sich niemand mehr über Mitbürger, die im Gehen lange und laute Konversationen mit ihrem Jackenaufschlag führen, den meisten ist klar: Der telefoniert. von Jeanette Wette57 Millionen Handynutzer gibt es heutzutage in Deutschland, das sind inzwischen mehr als Festnetzanschlüsse. Die vier großen Netzbetreiber D1-T-Mobile, D2-Vodafone, E-Plus und O2 haben gemeinsam ein flächendeckendes Netz mit über 50.000 Basisstationen errichtet.
Der Zug hat Verspätung? Kein Problem, dank Handy kann man zu Hause anrufen und Bescheid sagen, dass es später wird. Den Einkaufszettel vergessen? Nicht selten sind zwischen Supermarktregalen Gespräche zu belauschen, in denen vergessliche Ehemänner von den Zwiebeln zur Milch dirigiert werden (»Aber die Halbfette und nicht die aussem Angebot!«).
Natürlich hat so viel Mobilität auch ihre Kehrseite. Oder waren Sie schon immer dringend daran interessiert, während einer Zugfahrt lautstark über die Probleme informiert zu werden, die »de Anna mit iahm Kerl« hat? Finden Sie es nicht auch manchmal etwas unangemessen, wenn ihr Gegenüber ein persönliches Gespräch unterbricht, um per SMS die Fußballergebnisse zu empfangen?
Aber nicht nur die teilweise etwas unangemessene Umgehensweise mit der mobilen Technik ist es, die viele BürgerInnen skeptisch und voreingenommen stimmt, wenn von Handys die Rede ist. Viele Ärzte und Gesundheitsinitiativen warnen davor, dass das mobile Telefonieren möglicherweise die Gesundheit schädigen könnte.
Telefonieren und FunkmastenIm Gegensatz zu Satellitennetzen operiert das deutsche Handynetz mit Funkmasten. Weil dieses Netz zellulär aufgebaut ist (jeder Mast steht für eine Funkzelle in seinem Umkreis) nennt man unsere Handys im englischsprachigen Raum auch cell phones.
Die Datenübertragung kommt dadurch zustande, dass sowohl die Handys selbst als auch die Funkmasten elektromagnetische Funkwellen aussenden, ähnlich wie Fernsehen oder Radio, wenn es über Antenne empfangen wird.
Von diesen Funkwellen ist nun nicht klar, ob und in wie weit sie möglicherweise die menschliche Gesundheit schädigen können.
Selbstverständlich gibt es für die Sendeleistung von Handys und Funkmasten gesetzlich verordnete Obergrenzen und auch die Aufstellung der Masten erfolgt nicht willkürlich, sondern es müssen Standorte ausgewählt werden, von denen bescheinigt werden kann, dass sie weit genug von 'Normalbürgern' entfernt liegen, um die Strahlenbelastung für diese unter der gesetzlich verordneten Grenze zu halten. Doch viele Experten halten diese Grenzwerte für zu hoch angesetzt und fordern stattdessen Bruchteile dieser Werte.
Elektromagnetische Strahlung und GesundheitAuch ohne Funk- oder Strommasten und ohne jegliche auf Strahlung beruhende Technik gibt es in unserer Lebensumwelt elektromagnetische Strahlung. Das sind in der Hauptsache die von der Sonne ausgehenden Strahlen, die zumeist als Licht- oder Wärmestrahlung bei uns ankommen, zu denen aber auch Röntgen- oder Gammastrahlung gehören. Es gibt auch auf der Erde natürlich vorkommende Materialien, die elektromagnetische Strahlung abgeben. Wir Menschen sind also, da wir uns auf diesem Planeten entwickelt haben, mehr oder weniger an solche Strahlung angepasst und sie sollte daher auch keine gesundheitlichen Probleme für uns darstellen.
Aber wir wissen ja auch, dass es zum Beispiel Krebs erzeugen kann, wenn man sich den Strahlen der Sonne zu lange aussetzt oder zu nahe und zu lang in die Nähe von strahlenden Materialien (zum Beispiel Uran) kommt.