Olympische Ferkeleien (04.08.2004)
Für den World Wildlife Fond WWF steht ein Ergebnis der Olympischen Spiele 2004 in Athen bereits fest: Was Umwelt-Standards angeht, kann Athen mit der Olympiade in Sidney vor vier Jahren nicht mithalten. Wer hinfährt, möge sich selbst ein Bild machen.Alles andere als »grün und sauber«Anhand der Richtlinien für »saubere und grüne« Spiele von Sydney 2000 hat der WWF die Spiele 2004 auf ihre Umweltverträglichkeit hin untersucht und auf einer Skala von 0 (sehr enttäuschend) bis 4 (sehr positiv) mit nur 0,77 Punkten bewertet. Überprüft wurden unter anderem die Anstrengungen zum Müllrecycling, zum sparsamen Wasserverbrauch, zur Nutzung umweltfreundlicher Energien und des öffentlichen Transportsystems sowie zum Schutz natürlicher Lebensräume.
Null PunkteMit jeweils null Punkten schnitten die Bereiche Umweltplanung, Abfallwirtschaft, Wassersparen, umweltfreundliche Technologien, Einhaltung von Umweltrechten und Landschaftsschutz ab. Je drei Punkte erzielten die Bereiche öffentlicher Verkehr und Ausbau der bestehenden Infrastruktur. Die Höchstpunktzahl erreichte ausschließlich die Förderung des allgemeinen Umweltbewusstseins.
Umweltschutz hat keine Rolle gespielt»Umweltschutz hat bei der Planung der Olympischen Spiele in Athen leider keine ernstzunehmende Rolle gespielt«, bringt Demetres Karavellas, Geschäftsführer des WWF Griechenland, die Ergebnisse auf den Punkt. »Obwohl das Internationale Olympische Komitee den Umweltschutz als eine der tragenden Säulen des Olympia-Gedankens bezeichnet, haben die Verantwortlichen nur sehr wenig dafür getan.«
Chancen vertanDie Chance für die Ausrichtung umweltfreundlicher Sommerspiele sei vertan worden. So habe man grundlegende ökologische Standards wie die Nutzung von Solarenergie und Recycling nur mangelhaft umgesetzt. Der WWF appelliert nun an die Verantwortlichen des griechischen Organisationskomitees und des IOC, zumindest die negativen Umweltauswirkungen für die Zeit nach der Olympiade möglichst klein zu halten. Nach Ansicht des WWF hat das IOC dafür sorgen, dass künftige Olympiastädte nicht nur Qualitätsstandards im sportlichen Sektor, sondern auch im Hinblick auf Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung einhalten.
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