Wir sind nicht der Bundeskanzler (Teil 2)
Was für Fälle sind das denn, die der ASTA unterstützt?Ingo Bowitz: Das eine ist ein Fall von einem klassischen Langzeitstudierenden, nicht, weil er auf der faulen Haut gelegen ist, sondern weil er nebenher gejobbt hat, also ein Teilzeitstudent. Der hat sich darauf verlassen, dass das in NRW geht, also ein klassischer Fall von Vertrauensschutz. Dann haben wir einen »Studierenden ab 50« dabei, die ja pauschal zahlen sollen, was wir grundsätzlich ablehnen, zumal der auch unter anderen Voraussetzungen sein Studium angefangen hat. Und der dritte Fall ist jemand, der hier an der Hochschule sehr viel in Gremien aktiv war, etwa als AStA-Vorsitzender. Eigentlich würde er diese Zeit angerechnet bekommen, da gibt es aber eine Obergrenze von drei Semestern, er hat sich deutlich darüber hinaus engagiert. Dass das nicht berücksichtigt wird, finden wir falsch, weil das die Leute davon abhält, sich in der Hochschule zu engagieren.
Ein Thema in dem Zusammenhang sind ja auch die Zweitstudiengebühren für ausländische Studierende, die in ihrer Heimat bereits einen Abschluss gemacht haben, selbst wenn der auf dem hiesigen Arbeitsmarkt nicht anerkannt wird. Wollt ihr da Beratung oder sonstige Hilfestellungen anbieten?Emine Ergin: Ja, im Referat für Hochschulpolitik wird Julia Eremeeva eine Beratung anbieten, bei der es speziell um die ausländischen Studierenden geht. Da wird das Referat Internationalismus und Frieden eng mit dem HoPo-Referat zusammenarbeiten.
Emine, du warst ja Sachbearbeiterin für Internationalismus. Inwieweit wollt ihr euch denn an der internationalen bildungspolitischen Diskussion beteiligen, Stichwort »Bildung ist keine Ware«?Emine Ergin: Wir wollen mit allen anderen ASten zusammenarbeiten und sehen, was man gegen die Privatisierung von Bildung machen kann.