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Shrek 2 (Fortsetzung)



Überhaupt: Die deutschen Stimmen... Da hat man sich was zusammengesucht... Sascha Hehn als Shrek! Der hat ja schon im ersten Teil die Hauptrolle gesprochen, und siehe da: Schon seinerzeit war alle Welt verwundert – der Mann kann ja doch was! Es hilft wohl entschieden, wenn man das Originalgesicht dazu nicht sieht und er sich nicht selber bewegen muss. Esther Schweins als Fiona – nein, klar, bei der wusste man vorher, dass sie was kann. Genau wie bei Marie-Luise Marjan, die die Königin spricht. Streiten ließe sich allerdings vielleicht über Angelika Milster als Feenkönigin, was daran liegen mag, dass sie ab und zu singen muss. Das tut sie wie gewohnt gut und schön, nur sind die deutschen Texte leider a weng dümmlich geraten, und das trübt den Eindruck etwas. Die Musik dazu stammt von Harry Gregson-Williams, wieder einer aus der Clique um Hans Zimmer, und so klingt das dann auch. Dafür hat man aber ansonsten auch wie schon im ersten Teil wieder viele bekannte Popsongs eingebaut, und das auch noch szenisch sehr treffend und amüsant, das versöhnt dann wieder.


Die Tricktechnik ist natürlich ähnlich brillant wie im ersten Teil; besonders das Spiel mit Licht und Schatten ist diesmal hervorragend gelungen. Dafür hat sich zudem die Stoßrichtung der Ironisierung und Verballhornung des Film- und Fernsehbetriebs geändert und sehr erweitert. War es im ersten Teil vor allem »DreamWorks«-Konkurrent Disney, den man aufs Korn genommen hatte, kriegt in diesem zweiten Teil fast die komplette Medien- und Flitterwelt ihr komisches Fett weg. Gar reality-tv gibts auch im Märchenland, und wie da die Ordnungshüter-Ritter in kompletter Rüstung einen flüchtigen »Straftäter« mit allen Mitteln der modernen Verfolgungskunst vor laufender Wackelkamera in die Enge treiben – noch eine Szene, für die allein sich das Eintrittsgeld mehr als bezahlt macht. Nicht zu reden von all den »Hinweisen« und/oder sowas auf große Dinge der Filmgeschichte. Wer nicht wenigstens sechs Klassiker wiederfindet, muss entweder sowieso öfter ins Kino gehen oder sich Shrek 2 mindestens zwei Mal anschaun. Am besten wohl beides.


Was ja aber nicht heißt, dass man den Film nur genießen kann, wenn man sich das halbe Leben im Kino oder vorm Fernseher rumtreibt. Das heißt nur, dass man zwischendurch mal zu Atem kommt, bevor man selbst vor Lachen ganz grün im Gesicht ist.


Darin liegt wohl die Kunst beim Zitieren und Anspielen: Erstens in der Fähigkeit, Zitate und Anspielungen so einzubauen, dass sie organisch und sinnvoll was zur Geschichte beitragen, statt sie wie falsche Perlen auf eine Schnur zu fädeln. Zweitens darin, dass es auch über die »Fundstücke« hinaus was Anständiges zu sehen und zu hören gibt.


Und das gibts hier. Und wie!


Das zieht sich sogar bis in den Abspann. Manche Leute bleiben nicht im Kino, bis der Film wirklich zuende ist, was ja ein Fehler ist, darum seis gesagt: Die Macher von Shrek 2 haben sich sogar die Mühe gemacht, irgendwie relevante Leute um Erlaubnis zu bitten, den Hollywood-Schriftzug auf jenem Berge »verwenden« zu dürfen! Und eine Café-McKette, ihren Namen in »Farbuck's« zu ändern. Das, nur mal als Beispiel, sind so Sachen, die man nur erfährt und über die man nur lachen kann, wenn man sitzen bleibt, bis der Film tatsächlich aus ist und das Licht im Saal wieder angeht. Und wem das nicht als Begründung reicht: Auch in diesem Film gibts während des Abspanns noch was, das man auf keinen Fall verpassen sollte.