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Konkurrenzkampf der Sozialen? (Teil 2)



Ein Unterschied zwischen der Recyclingbörse und Bring’s & Kauf ist die Warenaquise. Während das Kaufhaus Gebrauchtes ankauft, arbeitet die Börse nur mit Spenden und Gegenständen aus Entrümpelungen. Das könnte für die Neuen auf dem Markt ein weiterer Vorteil bei der Preisgestaltung sein. Ein weiterer Unterschied ist die Lage der beiden Geschäfte. Während die Halle an der Eckendorfer Straße nur mit dem Auto erreichbar ist, liegt Bring’s & Kauf direkt an einer Stadtbahnhaltestelle. »Dafür zahlen wir auch«, erklärt Christian Presch, dass sich die Anbindung an den ÖPNV in der Miete niederschlägt. Einen großen Vorteil sieht er im Stadtbahnanschluss aber nicht gegenüber dem Konkurrenten: »Unsere Kundenschicht ist mobil«, sagt Presch.

Das Verhalten der Recyclingbörse findet er unkollegial. »Wir würden das nicht machen«, erklärt er. Das gilt nach Angaben der AGBI für sämtliche Mitgliedsbetriebe: »Unsere dreizehn Mitglieder pflegen die Vermeidung von Konkurrenz und haben ihre Geschäfte auch nicht ungebeten auf andere Kreise ausgedehnt«, heißt es in der Stellungnahme der Beschäftigungsinitiativen. Ein Verdrängungswettbewerb sozialer Unternehmen könne weder im Interesse der dort Beschäftigten und der Arbeitslosen noch im öffentlichen Interesse liegen, da auf diese Weise verschiedene Fördermittel gegenseitig neutralisiert würden.

Aber vielleicht neutralisiert ja der Bebauungsplan an der Eckendorfer Straße den Konkurrenzkampf. Denn bis zur Eröffnung gab es für den Verkauf auf dem Gelände keine Genehmigung. Da großflächiger Einzelhandel auf dem Areal nicht gestattet ist, sind bisher nur Sammlung und Lagerung von Gegenständen gestattet. »Wir sind aber kein Einzelhandel, sondern die Recyclingbörse«, erklärt Claudio Vendramin, warum seiner Meinung nach der Verkauf doch noch genehmigt werden sollte. Am kommenden Montag soll die Entscheidung fallen.