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PDS : Ich – AG bringt Unglück (12.05.2004)



Die PDS fordert die Arbeitsagentur in Bielefeld auf, nur denjenigen Ich AGs eine Förderung zukommen zulassen, die eine reele Chance auf langfristigen Erfolg haben. Dies soll auch dann geschehen, wenn die Antragsteller auf ihr Ich AG Recht pochen.

Nach ersten Ergebnisse in anderen Arbeitsagenturbezirken zeichne sich ein schlimmes Bild von Hilfesuchenden ab, die aus Angst vor Zwangsarbeit durch die Hartz-Gesetze ohne jegliche Qualifikation und Erfahrung in das Abenteuer Ich AG gestürzt wurden, sagt PDS Sprecher Sabahatin Karakoc. Die Fälle, in denen das Wegbringen von Lottoscheinen oder das Bügeln nach Hausfrauenart von den Arbeitsagenturen einfach durchgewunken wurden, seien nur die Spitze des Eisberges. Der Lottoscheinboten hätte 3000 Lottoscheine pro Monat wegbringen müssen, um davon zu leben, hat die PDS herausgefunden. Das wissen auch die Experten der Arbeitsagenturen; der antragstellende Arbeitslose wurde darauf jedoch nicht aufmerksam gemacht.

Beratung und Hilfe bei der Gründung einer Ich AG seien offenbar nicht primäre Aufgabe der Arbeitsvermittler. Die PDS meint, es solle mit allen möglichen Tricks, mit Druck und Hetze gegenüber Arbeitslosen versucht werden, vom Versagen der Bundesregierung bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit abzulenken. Die PDS fordert stattdessen öffentlich geförderte Beschäftigungssektoren zwischen Staat und Privatwirtschaft zu Tarifen und Arbeitsbedingungen, von denen die Menschen auch leben können.