Webwecker Bielefeld: move01

Kurzzeitig intervenieren (28.04.2004)





«Risiko? Wieso? »Kiffen ist viel cooler als Saufen!« »Ich bin danach lockerer und besser drauf«. So, oder so ähnlich äußern sich Jugendliche zum Konsum legaler und illegaler Drogen. Dabei definieren sie sich nicht als suchtgefährdet, solange keine unangenehmen Folgen aufgetreten sind. Die Wahrnehmung der erwachsenen Umwelt kommt allerdings zu einer anderen Bewertung und schätzt Konsum, Risiko und frühe Gefährdung anders ein.

Die ›Fachstelle für Suchtvorbeugung‹ bietet eine deshalb eine Fortbildung an: ›Move‹. Der Name steht für »Motivierte Kurzintervention«. Der Hintergrund: Fast alle Jugendlichen haben Erfahrungen mit Alkohol, zwei Drittel haben das Rauchen zumindest probiert und mehr als ein Viertel sammeln experimentelle Erfahrungen mit illegalen Substanzen vor allem mit Cannabis. Zwar betreiben viele Jugendliche den Konsum nur sporadisch doch schätzungsweise 10 – 15 Prozent aller Jugendlichen konsumieren riskant, was sich oftmals sehr negativ auf ihre Gesundheit und Lebensentwicklung auswirkt. Die Fachstelle für Suchtvorbeugung will mit dem Move-Projekt diesen Jugendlichen eine gezielte Unterstützung anbieten, indem ihr professionelles soziales Umfeld geschult wird.

Jugendspezifische Gesprächsangebote und spezifische Konzepte lautet dabei die Formel. Hinter move steht aus Sicht der Fachstelle die Erfahrung: besser kurze Beratungsgespräche als gar keine. Der positive und nachhaltige Effekt von kurzen Interventionen sei nachgewiesen, erklärt die Fachstelle.

Um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und ihre Motivation zur Veränderung zu stärken hat die ›Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung in NRW ‹ mit ausgewählten Einrichtungen in NRW eine Fortbildung entwickelt, die von der Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, wissenschaftlich begleitet wurde. Die Fachstelle für Suchtvorbeugung der Drogenberatung e.V. in Bielefeld war an der Entwicklung und Erprobungsphase beteiligt und bietet MOVE seit 2003 in Bielefeld an. Vom 14.-16. Juni nun soll eine weitere Fortbildung für den außerschulischen Bereich stattfinden.


Die Fortbildung richtet sich an MitarbeiterInnen in der außerschulischen Jugendarbeit. Anmeldungen können noch entgegen genommen werden unter fon: 0521 96780-60, Ursula Castrup, Fachstelle für Suchtvorbeugung der Drogenberatung e.V..