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Kesselbrink-Markt soll schöner werden (Teil 2)
Der Fresko-Plan: Die unterschiedlichen Farben die einzelnen Warengruppen: Blau für Käse, Fisch, Fleisch, Wurst, Rot für Backwaren, Grün für Obst und Gemüse, Hellgrün für Eier, Oliven und Spezalitäten, Orange für Blumen und Magenta für Saisonprodukte wie Mais und Misteln
Fresko hat jetzt einen Plan zur Umgestaltung des Kesselbrinks vorgelegt. Herzstück ist ein Marktplatz mit 7.000 Quadratmetern Fläche, mit einem Brunnen und Pflanzentrögen in der Mitte. Von dort aus soll es auch einen Aufzug zur Tiefgarage geben. Erhalten bleiben sollen die Parkplätze für die Ladengeschäfte. Der Markt selbst will sich eine Ordnung geben, getrennt nach Fleisch, Geflügel, Fisch, Käse, Obst und Gemüse und Textilien. Blumen sollen in der Mitte des Platzes angeboten werden. Drei Millimeter des Asphaltbelags sollen auf dem Platz runter, ein neues Material ähnlich den Fahrradwegen verlegt werden. Die Wege will Fresko markieren, den Müll besser entsorgen. Fresko will damit Durchblick und Übersicht erreichen.
Die Zahl der Textilhändler soll sich auf lange Sicht allerdings auf mehr als die Hälfte reduzieren. Was bereits für Ärger sorgt: Denn nur acht »Textiler« sind bei Fresko organisiert. »Dabei haben die davon profitiert, dass wir uns dafür eingesetzt haben, auf dem Kesselbrink zu bleiben«, sagt Fresko-Vorstand Hans-Ulrich Wille.
»Der Markt ist am kaputtgehen«, sagt Blumenhändler Wille. Für viele Kunden hat er inzwischen Flohmarktcharakter. Als Grund geben sie die vielen Textilstände an, die in den vergangenen Jahren hinzugekommen sind. Entsprechend sinkt die Zahl der Grünen, also derjenigen, die Ost, Gemüse, Käse, Blumen und weitere Frischprodukte verkaufen. »Wir wollen mit einer Deckelung der Textilständezahl dem Markt wieder ein Gesicht geben«, erklärt Wille.
Die Ecke des Kesselbrinks, der an die August-Bebel-Straße und Friedrich-Ebert-Straße grenzt, soll nach dem Plan der Fresko für Wohnbebauung freigegeben werden, »mit viereinhalb Fußballplätzen Fläche für einen städtischen Platz ist der Kesselbrink viel zu groß«, sagt Fresko. Dort, wo Wohnbebauung entstehen soll, müsste allerdings auch die Tiefgarage abgetragen werden, da sie einer Bebauung nicht standhalten würde.
Das Geld für den Umbau soll aus dem Landesprogramm Platzgestaltung des Landes NRW kommen, ein weiterer Teil durch den Verkauf eines Drittels des Platzes für Wohnbebauung hereinkommen. »Wir stehen in NRW auf Platz drei«, sagt Wille und meint damit die Liste des Landesbauministeriums, was förderungswürdige Plätze angeht. Schließlich gebe es auch 75.000 Euro vom Ministerium für den Umbau des Bethel-Platzes. Was beweise, dass noch Geld da sei, auch für den Kesselbrink. Wille schätzt die Kosten für die Umgestaltung des Kesselbrinks auf 250.000 Euro.
Zeitgleich mit der Kommunalwahl will Fresko sein Modell zur Entscheidung stellen: Ein sogenannter Bürgerentscheid. Bis es dazu kommt, braucht man zunächst Unterschriften als Teil eines sogenannten Bürgerbegehrens. Dazu benötigt Fresko 4.600 Unterschriften, sechs Prozent der wahlberechtigten BürgerInnen im Bezirk Mitte. Dann müssen sich die Bezirksvertretung und Rat der Stadt mit dem Vorschlag beschäftigen. Nehmen die die Ideen nicht an, kommt es dann am 26. September, dem Tag der Kommunalwahlen, zur Entscheidung aller Bielefelder mittels Bürgerbegehren. Es habe bereits positive Gespräche mit einigen Parteien und der Bauverwaltung gegeben, sagt Wille. Für ihn wäre es unverständlich, wenn der Vorschlag nicht aufgegriffen werden würde: »Der Kesselbrink würde schöner werden, der Markt wieder attraktiver«.
Kesselbrink-Markt soll schöner werden (Teil 3)
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