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Neue Unsicherheiten ab 2005 (10.03.2004)



Maedchenhaus
Das Bild bestätigt: Die Grünen stehen hinter dem Mädchenhaus
























Von Manfred Horn

Ein Teil der grünen Ratsfraktion traf sich am Montag nachmittag, dem internationalen Frauentag, in den Räumen des Mädchenhauses in der Renteistraße. »Wir wollten uns kundig machen«, erklärt die Fraktionssprecherin Inge Schulze. Mädchen- und Frauenarbeit sei häufig Gegenstand von Gremienarbeit, da sei es gut, wenn die gesamte Fraktion sachkundig ist. Die Grünen stehen dabei fest zu den drei Angeboten des Mädchenhauses: Beratungsstelle, Wohnangebote und Zufluchtstätte. Die Wichtigkeit der Angebote wird auch überfraktionell anerkannt. Das Problem: Die Kürzungen des Landes. Schon seit Jahren wiederholt sich jährlich das unwürdige Gezerre um die überlebensnotwendigen Zuschüsse.

So soll die Beratungsstelle für 2005 erst einmal dem Land ihre Bedarfe nennen, und zwar im Vorfeld. »Das vorher festzulegen ist schwierig«, sagt Dorit Jording von der Beratungsstelle. Die Zufluchtsstätte hat zwar für 2004 noch 100.000 Euro Landesgeld erhalten, für 2005 gibt es jedoch einen Sperrvermerk im Haushalt. »Wir müssen dann die landespolitische Bedeutung der Zufluchtstätte deutlich machen«, sagt Cornelia Haffert, Mitarbeiterin der Zufluchtstätte. Dabei gibt es inzwischen nur noch zwei solche Einrichtungen in ganz NRW: in Duisburg und in Bielefeld. Deswegen schon jetzt der Appell an alle Kommunen in Ostwestfalen, mitzuüberlegen, wie die Zufluchstätte erhalten werden kann. Die Zufluchtstätte habe eine Bedeutung über Bielefeld hinaus, wie Haffert erklärt.


Offene Beratung für Mädchen und junge Frauen aller Nationalitäten jeden Dienstag von 13 bis 15 Uhr, Beratungsstelle Renteistraße 14, fon: 0521.173016 /
Wohnangebote für Mädchen und junge Frauen, die an ihrem jetzigen Aufenthaltsort nicht mehr zurecht kommen: 0521.170024 / Die Zufluchtsstätte für Mädchen und jungen Frauen zwischen 12 und 18 Jahren, die sich in einer Notlage befinden und vorübergehenden Schutz brauchen, ist 24 Stunden täglich zu erreichen unter der Telefonnummer 0521.21010. Weitere Informationen im Internet unter: www.maedchenhaus-bielefeld.de (wird zur Zeit überarbeitet) oder per mail: maedchenhaus-bielefeld@t-online.de








8. März – Geschichte eines Kampftages, der immer mehr zu einem wenig beachteten Feiertag wird



Am 8. März ist internationaler Frauentag. Er geht zurück auf die proletarische Frauenbewegung. Der Ursprung ist dabei strittig: Am 8. März 1857 traten die Textilarbeiterinnen in New York in einen Streik. Anderen Quellen zufolge wurde der Tag im Gedenken an 129 Arbeiterinnen gewählt. Diese sind im Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen am 8. März 1908 zusammen mit anderen Arbeiterinnen ihrer Textilfabrik Cotton in New York in den Streik getreten. Um eine Solidarisierung der Gewerkschaften und anderer Belegschaften zu verhindern, wurden diese Frauen vom Fabrikbesitzer und den Aufsehern in der Fabrik eingeschlossen. Aus ungeklärten Gründen brach in der Textilfabrik ein Brand aus und zerstörte sie gänzlich. Nur wenigen der eingesperrten Arbeiterinnen gelang die Flucht; 129 Arbeiterinnen starben in den Flammen.