Webwecker Bielefeld: studienkontenaus01

Studiengebührenregelung für ausländische Studierende gemildert (04.02.2004)



Das nordrhein-westfälische Ministerium für Wissenschaft und Forschung hat mit einem Erlass festgelegt, dass ausländische Studierende von den Studiengebühren nicht so drastisch betroffen sind, wie ursprünglich geplant. Dennoch könnte das Studienkonten- und finanzierungsgesetz in Zukunft ihre Zahl drastisch senken.

Ab dem Mitte April beginnenden Sommersemester müssen Studierende, die die selten eingehaltene Regelstudienzeit überschreiten, den nordrhein-westfälischen Haushalt mit 650 Euro pro Semester unterstützen. Zur Kasse gebeten werden auch Studierende, die bereits einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche haben. Die meisten ausländischen Studierenden haben den, in den meisten Fällen war er vor allem bei Studierenden, die nicht aus EU-Ländern stammen Voraussetzung dafür, dass sie in Deutschland zum Studium zugelassen wurden. Sie sollten nach den ursprünglichen Plänen von Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft für ihr Studium in NRW bezahlen.

Inzwischen hat das Ministerium zurück gerudert, Akademische Auslandsämter an den Hochschulen hatten protestiert. Ende des vergangenen Jahres verfügte das Ministerium, dass nur Absolventen von Studiengängen aus EU-Ländern, deren Abschlüsse hierzulande auch anerkannt werden, von den Gebühren betroffen sind. Studierende aus Nicht-EU-Ländern können ihr Studium gebührenfrei absolvieren. Ihnen werden nur die Semester angerechnet, die auch für ihr Studium anerkannt werden. Der Diplom-Traktorist aus der Ukraine muss also nicht bezahlen, wenn er Deutsch als Fremdsprache studiert.

Wenn er im kommenden Sommersemester als Student eingeschrieben ist. Die Regelung stellt nur einen »besonderen Vertrauensschutz«, wie es im Erlass heißt, für die ausländischen Studierenden dar, die bereits eingeschrieben sind. Für diejenigen, die erst im Wintersemester 2004/2005 ein Studium in NRW beginnen, wird ihr erster berufsqualifizierender Abschluss teuer. Genauso teuer wie schon jetzt für die spanische Germanistin, die sich in Bielefeld als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache ausbilden lassen will. Die wird es sich ab sofort wohl genauso gut überlegen wie ihr Kommilitone aus Nigeria ab dem kommenden Wintersemester, ob sie den exquisiten Studienstandort Nordrhein-Westfalen wählt.