Bielefelder Trinkwasserbrunnen gefährdet? (Teil 2)
Aber wenn da ein schutzwürdiger Wald steht, der ja auch deshalb schutzwürdig ist, weil er den Menschen als Naherholungsgebiet dient, ist es dann nicht ein bisschen kurzsichtig zu sagen: Wir bauen da jetzt Häuser hin und für den Rest der Bevölkerung ist das Gebiet weg. Das ist ja unser Reden: Das ist zum einen so, dass der Wald dadurch gefährdet ist, und zum anderen eine Verschlechterung des Trinkwassers zu erwarten ist. Außerdem werden Biotopverbünde auseinander gerissen, eine für die Senne typische Bewaldung, die hier gerade wieder am entstehen ist. Zudem sind Sennedünen gefährdet, die im Rahmen der Bauplanung als nicht bebautes Gebiet berücksichtigt werden. Die begrenzen das Baugebiet und insofern werden Kinder auf denen spielen, Erwachsene ihre Fußwege darauf haben und Hundebesitzer ihre Hunde darauf spazieren führen. Letztendlich werden die Sande dort abgetragen.
Für die Wasserversorgung ist aber nicht die Stadt zuständig sondern die Stadtwerke. Die müssten doch ein Interesse daran haben, dass diese Brunnen erhalten werden und die Trinkwasserqualität so bleibt. Oder haben die vielleicht doch andere Interessen? In den 70er Jahren haben die Stadtwerke Bielefeld mit der damals selbstständigen Sennestadt einen Vertrag geschlossen. Und zwar hat man eine Demarkationslinie entwickelt, über die nicht gebaut werden darf. Das diente dazu, den Hunger an Bauplatz der Sennestadt einzudämmen. Da sagen mittlerweile auch Leute von den Stadtwerken: So ein Vertrag ist nicht mehr zeitgemäß. Zum anderen ist es so, dass die Stadtwerke Bielefeld mittlerweile auch außerhalb Bielefelds eine ganze Menge Wasser fördern, unter anderem auch Tiefenwasser. Vorstellbar ist, dass die Stadtwerke Bielefeld über weitere Regionen expandieren wollen und gar nicht mehr so das Rieseninteresse haben hier im Stadtgebiet weiter zu fördern. Unter anderem kann man das ja auch daran sehen, dass im Bereich Ummeln ein Wasserwerk 2005 dicht gemacht werden soll. Mir ist bewusst, dass das in den Bereich der Spekulation geht, aber man kann ja auch erwähnen, dass der Transport des Wassers nach Bielefeld herein eine Dienstleistung ist, die man sich vergüten lassen kann. Und je mehr Dienstleistung, desto mehr Verdienst letztlich auch.
Und was würde das für die Verbraucher in Bielefeld bedeuten? Steigende Preise letztendlich.
Info: Treffpunkt für die Fahrradtour zu den Sennestädter Brunnen ist am Samstag, den 23.8., um 15 Uhr an der Bushaltestelle Württemberger Allee. Fahrräder nicht vergessen! Am 30.8. geht es dann zum Flugplatz Windelsbleiche. Treffpunkt um 10 Uhr am Wendehammer Am Pferdebrink.