Umweltamt zieht erste positive Bilanz beim Dosenpfand (22.01.03)
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Vergangenheit?: Solche Landschaftsaufnahmen soll das Dosenpfand verhindern
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Dosenpfand war das Reizwort Anfang des Monats. Niemand blickte durch, der Einzelhandel hob hervor, man sei gezwungen worden. Trotz aller Turbulenzen, inzwischen hat sich das Pfandsystem etabliert, stellt das Umweltamt der Stadt fest.Seit dem 1. Januar 2003 gilt die Pfandpflicht für Getränkedosen, Einweg-Glasflaschen und Einweg-Plastikflaschen. Das Umweltamt der Stadt Bielefeld ist zuständig für die Kontrolle und die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten. Der Umweltamtsleiter Martin Wörmann zieht eine erste positive Bilanz: »Bei 36 Stichproben im Lebensmitteleinzelhandel waren nur vier Beanstandungen zu machen. Nur vereinzelt haben Betreiber kleinerer Geschäfte wie Kioske oder Imbissstuben keine Kenntnis über die Pfandpflicht oder erheben Pfand, lehnen aber eine Rücknahme ab.« Wörmann ist überzeugt, dass dies nur Startschwierigkeiten sind.
Die Einführung des sogenannten Dosenpfandes ist jedoch häufig mit einer Geduldsprobe für die Verbraucher und Zusatzbelastungen für das Verkaufspersonal verbunden. Das auf dem Kassenbon vermerkte Pfand oder die Wertmarken müssen mit der Zahl der abgegebenen Dosen abgeglichen und das Pfandgeld oder ein Gutschein herausgegeben werden. In der Regel können die bepfandeten Einweg- Verpackungen zur Zeit nur in den Geschäften zurückgegeben werden, in denen sie gekauft wurden. Erst im Oktober soll bundesweit ein verkaufsortunabhängiges Rücknahmesystem installiert werden. Die Folge dieser neuen Bedingungen ist nach Beobachtung des Umweltamtes, dass viele Geschäfte keine pfandpflichtigen Einweg-Verpackungen mehr anbieten und Kunden auf die umweltfreundliche Mehrweg-Verpackung umsteigen.
»Das noch vor einigen Wochen befürchtete Chaos ist jedoch ausgeblieben«, stellt Umweltdezernent Wolfgang Du Bois fest. »Allerdings können derzeit bei den Verbrauchern noch Irritationen beobachtet werden, insbesondere wenn es um die Frage geht, auf welche Getränkesorten Pfand erhoben wird. Hier soll die geplante Pfandpflicht auf alle Getränkedosen Abhilfe schaffen.« Das Umweltamt erwartet, dass die Zahl der Dosen und Flaschen die im Wald, auf Grünflächen und am Straßenrand "entsorgt" werden, drastisch sinkt.
Weitere Infos bietet das Bundesumweltministerium: <a href="http://www.bmu.de">http://www.bmu.de