Webwecker Bielefeld: beamte01

Beamtenquote deutlich unter 50 Prozent (20.08.2003)



»Wir müssen in jedem Fall die Beamtenquote in Bielefeld reduzieren. Im Bereich der inneren städtischen Verwaltung mit ihren 2.500 Mitarbeitern haben wir im Moment eine Beamtenquote von 50 Prozent. Das ist außerordentlich viel.« (Peter Clausen, SPD-Fraktionsvorsitzender im WebWecker-Interview)



Beamte sind seit langem Ausdruck von vermeintlicher Besitzstandwahrung. Ein Arbeitsleben lang können sie ihren Ventilator anstarren, kochen zwischendurch Kaffee und besprechen nebenbei ihren nächsten Kegelabend. Diese Vorurteile sind wohl so etwas wie der Neid derjenigen, die sich in zunehmend ungesicherten Arbeitsverhältnissen durchs Leben schlagen müssen. Die Wahrheit istl: Viele träumen davon, einmal und damit für immer – wenn man nicht an eine Reinkarnation glaubt – Beamter zu sein.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Clausen spricht sich dafür aus, die Beamtenquote in Bielefeld zu senken. Doch eine Gegenrechnung des WebWecker-Lesers und finanzpolitischen Sprechers der Grünen, Klaus Rees, brachte den Hinweis, dass das mit der Quote von 50 Prozent überhaupt nicht stimmt: Laut dem neuesten Personal- und Organisationsbericht der Stadt Bielefeld, vor wenigen Wochen frisch veröffentlicht, gibt es bei der Stadt 1.563 Beamte, davon 160 in städtischen Betrieben wie beispielsweise Umweltbetrieb, Immobilienservice-Betrieb. 1.403 Beamte sind in der direkt in der städtischen Verwaltung angestellt. Die Gesamtzahl der Beschäftigten beträgt aber 5.553, davon 1.983 in den städtischen Betrieben und 3.570 direkt bei Stadt. Den Taschenrechner gezückt, ergibt das Prozentzahlen von deutlich unter 50 Prozent: 28 Prozent Beamte auf die Gesamtmitarbeiterzahl, 39 Prozent Beamte auf die Zahl der Mitarbeiter, die direkt bei der Stadt beschäftigt sind.