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400 Demonstranten gegen Postmeister (26.02.2003)



Am gestrigen Dienstag zogen etwa 400 Demonstranten vom Jahnplatz zur Gaststätte »Der Postmeister« am Kesselbrink. Das Lokal ist seit etwa zwei Jahren vor allem dienstags ein Anlaufpunkt für die rechtsextreme Szene, zur Happy Hour gibt es dann Freibier. Zur Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis Courage gegen Rechts. Zu Beginn der Demonstration kam es am Jahnplatz gegen 20 Uhr zum Angriff auf Postmeisterbesucher, deren Anwesenheit die Demonstranten provozierte. Zwei jugendliche Demonstrationsteilnehmer wurden daraufhin in Gewahrsam genommen.

An der Gaststätte selbst, an der die Rollläden heruntergelassen waren, verlief die Demonstration friedlich. Neben Hip-Hop gegen Rechts gab es da auch eine Diaschau über das rechtsextreme Spektrum in der Region. Neben rechtsradikalen Versandhändeln und dem Versuch, sich in Jugendzentren festzusetzen, habe es immer wieder Versuche gegeben, Kneipen als Treffpunkte zu etablieren, berichtete ein Redner. Er wies daraufhin, dass es vor einigen Jahren durch massiven öffentlichen Druck gelungen sei, die Szene aus dem Andreaskrug in Schildesche zu vertreiben. Die Funktion dieser »Sturmkneipe« solle nun der Postmeister übernehmen. Er zitierte eine Stellungnahme von Neonazis zur Razzia im Postmeister Mitte Januar: »Für die Bielefelder Nationalisten war und bleibt weiterhin diese Gaststätte ein gern genutzter Treffpunkt«, heißt es da. Courage gegen Rechts möchte ihnen diesen Treffpunkt vermiesen. Ein Sprecher der Initiative kündigte an, dass es in der nächsten Zeit viele verschiedene Aktionen vor dem Lokal geben werde. Die sollten auch immer einen kulturellen Anteil haben. »Wir wollen nicht nur den Nazis den öffentlichen Raum streitig machen, sondern ihnen auch unsere Kultur entgegensetzen.« Zufrieden mit dem Verlauf war auch die Polizei. »Die Demonstranten sind sogar nur bei Grün über die Straße gegangen«, so ein Polizeisprecher.

Weiter Infos zum Postmeister und zu Courage gegen Rechts: www.antifa-west.org