Vermittlungsversuche: Ab 2003 finanziert die REGE das ALZ (Teil 2)
Die Verhandlungen zwischen der GAB als Träger des ALZ und der REGE als zukünftigem Geldgeber stehen noch am Anfang. Lindenblatt will dabei die »ureigensten Bereiche« des ALZ retten. Wie auch immer die Geschichte ausgeht, finanzieller Gewinner ist die Stadt Bielefeld. Die hat ihren Etat um 55.200 Euro entlastet. Die REGE erhält zwar alleine 8,799 Millionen Euro (2002) von der Stadt für ihre Arbeitsmarktaktivitäten, dieser Etat wird aber wohl nicht um den Betrag, den das ALZ bisher als Finanzierung erhielt, aufgestockt. Doch bleiben zunächst andere Fragen: Warum hat sich die GAB überhaupt auf dieses schwierige Geschäft eingelassen und stattdessen nicht eine weitere direkte Finanzierung durch die Stadt gefordert? Und: Kann die REGE überhaupt finanzieller Träger des ALZ sein, weil sie ihr Geld gebunden für Arbeitsvermittlungs- und Qualifizierungsmaßnahmen erhält? Die städtischen Gelder sollen laut eines Zwischenberichts, der im März 2002 dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt wurde, das inhaltliche Ziel verfolgen, »alle arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger/innen unabhängig von Ausbildungsstand, Vermittlungsfähigkeit oder Qualifizierungsbedarf in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteln«. Diese Formulierung ließe sich zwar auf Arbeitslose ausweiten, stülpt die REGE dem ALZ aber ihr Modell über, wird es in Bielefeld eine Institution mit offenen Angeboten für Arbeitslose als parteiischem Gegengewicht zu Arbeitsamt und privaten Vermittlern nicht mehr geben.
Das ALZ im Netz:
www.arbeitslosenzentrum.de