Webwecker Bielefeld: Landebahn

Geplanter Flughafenausbau komplizierter als gedacht



Flugplatz
Entscheidung über Landebahnausbau in Windelsbleiche verschoben




Eigentlich sollte Ende Oktober der Rat der Stadt Bielefelder über den Ausbau des Flugplatzes in Windelsbleiche beschließen: Eine Landebahn soll auf 1300 Meter verlängert werden – neue Gesetze schrieben das für bestimmte Flugzeugtypen vor. Doch nun verschiebt sich der ganze Entscheidungsprozeß bis Ende des Jahres – denn es müssen noch etliche offene Fragen geklärt werden. Die aktive Arbeit der Bürgerinitiative gegen den Ausbau ist daran nicht ganz unschuldig.


Sehr überraschend war die Ankündigung von Oberbürgermeister David nicht. Dass die Entscheidung über den Ausbau vertagt werden muss, war fast schon bei der Bürgerinformation Anfang des Monats abzusehen. Entscheidende Fragen konnten die Vertreter der Verwaltung an dem Abend den besorgten und aufgebrachten Besuchern nicht beantworten. Siehe dazu auch "Wenn ein Flughafen zum Fluchhafen wird"

Damit die Verwaltung im Nachhinein aber nicht als „deppert“ (Zitat David) dasteht, hat sie zum gemeinsamen Gespräch zwischen Bürgerinitiative und Stadtverwaltung eingeladen. Das hat am vergangenen Freitag (11. Oktober) in nicht öffentlicher Runde im Rathaus stattgefunden: Vier Vertreter der Bürgerinitiative im Gespräch mit David.

„Es war ein faires Gespräch in ruhiger Atmosphäre, jeder konnte seine Argumente vorbringen und alle Fragen werden sauber recherchiert“, so faßt David das Gespräch zusammen. Den Vorwurf, die Verwaltung habe zu wenig Informationen über den Ausbau wehrte er damit ab, dass die Flughafengesellschaft die entscheidenden Daten nicht geschickt habe, und sie erst nach der Bürgerinformation vorgelegen worden seien.

Die Auswertung dieser Daten jedoch will die Stadtverwaltung nun einem externen, neutralen und unabhängigen Berater überlassen. Ein Gutachten wird beauftragt und das soll letztendlich Aufschluss geben, ob ein Ausbau nötig ist oder nicht. Der Gutachter soll ausdrücklich auch die vorgelegten Zahlen der Bürgerinitiative untersuchen, denn diese unterscheiden sich in einigen Bereichen von den Zahlen, die die Stadtverwaltung vorliegen hat. Nach den Zahlen der Bürgerinitiative sind von dem Ausbau der Landebahn täglich durchschnittlich nur rund 1,6 Flugzeuge betroffen – ein Ausbau erscheint da für die Gegner mehr als fragwürdig.