Grüne wollen mehr Frauen in Führungspositionen (12.03.2003)
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Frauen in der Politik: Wenn, dann sind sie häufig für Gesundheit, Kultur und Soziales zuständig
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Den internationalen Frauentag am 8. März nahmen die Bielefelder Grünen zum Anlaß, auf die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Verantwortung und Macht hinzuweisen. Diese Teilhabe schreibt das 1999 verabschiedete Landesgleichstellungsgesetz vor. Dass Gesetze nicht immer alles regeln, zeigt die kommunalpolitische Realität in Bielefeld. »Obwohl 30 Prozent der Ratsmitglieder Frauen sind, muss man in Bielefeld Frauen auf Führungspositionen in Politik und Verwaltung wie die Nadel im Heuhaufen suchen«, sagte das grüne Ratsmitglied Lisa Rathsmann-Kronshage.
Die Stadt Bielefeld hat drei männliche Bürgermeister, keine Frau im Verwaltungsvorstand, die 48 Ämter oder Eigenbetriebe kennen nur 7 Amts- oder Werkleiterinnen. In den politischen Gremien sieht es nicht besser aus. Nur 3 von 17 Ausschüssen werden von Frauen geleitet, in den Aufsichtsräten der städtischen Unternehmen wie WEGE, REGE oder BGW und im Verwaltungsvorstand der Sparkasse sind ausschließlich Männer Vorsitzende.
Es gibt Aufsichtsräte, in die der Rat der Stadt Bielefeld keine einzige Frau entsandt hat, beispielsweise Stadtwerke Bielefeld, Verkehrsbetrieb moBiel, Stadtwerke Gütersloh, MVA Bielefeld-Herford. Nur in den Bereichen Kultur, Gesundheit und Soziales sind Frauen in den Ausschüssen in größerer Zahl vertreten. Fraktionssprecherin Inge Schulze: »Wir fordern, dass der Rat sich bei Gremienbesetzung verpflichtet, Frauen mindestens entsprechend ihrem Anteil im Rat zu entsenden. Wir hoffen, für einen entsprechenden Ratsantrag eine Mehrheit zu bekommen. Frauenförderung darf sich nicht nur in Sonntagsreden finden, sondern muss endlich auch umgesetzt werden«.