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Schelphof bleibt wahrscheinlich bestehen (28.05.2003)



Der Schelphof war im November 2002 ein heißes Thema: Letzlich kündigte die bürgerliche Ratsmehrheit dem aktuellen Pächter Reinhard Fischer den Vertrag. Jetzt zeichnet sich ab, dass ein Pachtverhältnis mit ihm für weitere zehn Jahre möglich ist – unter veränderten Konditionen.



Von Manfred Horn
Der ökologisch bewirtschafte Schelphof liegt zwischen Eckendorfer, Altenhagener und Milser Straße. Ein kleines Naturidyll samt Naturpädagogischem Zentrum mit rund 118 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Überwiegend werden Getreide und Kartoffeln angebaut, aber auch Rinder, Schweine, Hühner und Gänse gehalten.

Seit 1987 bewirtschaftet das Ehepaar Fischer den Schelphof, seit 1995 ist der Hof anerkannter Bioland-Betrieb. Die Produktion wird über Vertragsanbau, über einen Hofladen und auf dem Wochenmarkt in Schildesche vermarktet. Reinhard Fischer erhielt 1986 per Ratsbeschluss und unter Zustimmung der CDU einen Pachtvertrag bis 2005 für den Schelphof, die Stadt ist Eigentümerin der Fläche und des Hofes. Seitdem zahlt Fischer jährlich 15.000 Euro Pacht.

Dem Schelphof angegliedert ist das Naturpädagogische Zentrum Schelphof. Der Verein bietet für SchülerInnen der Grundschulen und der Sekundarstufe I einen Einblick in Anbau und Verarbeitung von Kartoffeln und Getreide. Die SchülerInnen gehen dabei auf den Acker, besuchen aber auch Produktionsstätten wie eine Getreidemühle oder eine Bäckerei. Das Naturpädagogische Zentrum setzte sich die ganze Zeit für den Weiterbetriebs des Schelphofs mit dem Pächter-Ehepaar Fischer ein, machte die eigene Zukunft von der des Ehepaars Fischer auf dem Schelphof abhängig. (WebWecker berichtete)

Obwohl bis zum Ende des laufenden Pachtvertrags noch fast drei Jahre Zeit waren, kündigte die Ratsmehrheit aus CDU, BfB und FDP den Pachtvertrag im November 2002. Jetzt liegt eine Beschlussvorlage der Verwaltung vor, die bereits diverse Ausschüsse durchlaufen hat und am 20. Juni im Rat vorgelegt werden soll. Darin heißt es: »Der Schelphof und seine modellhafte Bewirtschaftung im Rahmen des ökologischen Landbaus hat eine wesentliche Bedeutung für die in diesem Bereich noch intakte bäuerliche Kulturlandschaft und erfüllt so eine wichtige Funktion sowohl für den Artenschutz von Fauna und Flora als auch als Naherholungsraum für die örtliche Bevölkerung«. Die 1987 vom Rat beschlossenen Ziele seien erfüllt. Es soll laut aktueller Verwaltungsvorlage mit dem Pächterehepaar Fischer verhandelt werden, wenn auch zu geänderten Konditionen. Hofpacht und Pacht für das Land werden den Pächter zukünftig statt 15.000 rund 35.000 Euro kosten. Darin enthalten ist eine Grundsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Hofgebäudes, abzüglich eingebrachter Eigenleistungen. Das Pachtverhältnis soll mit diesen Konditionen um zehn Jahre verlängert werden.