»Alternativen zur B66n prüfen« (Teil 2)
Und die A33. Da gab es ja jetzt die Anhörung in Gütersloh...Die hat zu keinem überraschenden Ergebnis geführt. Da sind offensichtlich die Meinungen aufeinandergeprallt. Ich als politisch Interessierter verstehe nicht, warum es da eine Lücke gibt in einer Autobahnverbindung, die von Warschau bis Paris greift. Ausgerechnet hier im Raum Bielefeld gibt es ein kleines Teilstück, wo das nicht gehen soll. Das ist kaum noch erklärbar. Auch die Länge des Klärungsprozesses, der schon über 25 Jahre zurückreicht, verstehe ich nicht mehr. Die Argumente müssen ja irgendwann mal ausgetauscht sein. Dann muss es auch mal jemanden geben, der entscheidet und der die Verantwortung für die Entscheidung übernimmt. Anders kriegt man solche Konflikte nicht aus der Welt. Ich finde, wir brauchen den Lückenschluss für die A33. Ich hoffe sehr, dass es jetzt bald eine endgültige Entscheidung gibt, die dann vollzogen wird.
Wie ist denn bei Ihnen die Gewichtung Individualverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr? Was halten Sie von weiteren Planungen einer Straßenbahnerweiterung nach Theesen und dem Anliegen der FDP, weitere Planungen einzustellen?Das finde ich fahrlässig. Der Öffentliche Personennahverkehr ist eine wichtige kommunale Zukunftsaufgabe. Auch wenn die Kassen im Moment nichts hergeben. Ich sehe in der nächsten Dekade nicht, dass wir irgendwelche neuen Trassenführungen nach vorne bringen werden. Aber es geht hier nicht nur um Entwicklungen, die man in Dekaden bemessen können, sondern da muss man auch über die Jahrzehntgrenze hinausschauen. Es wäre fahrlässig, wenn man Trassenplanungen nicht weiterbetreiben würde und auch Vorsorge für die folgenden Generationen betreiben würde, die dann darauf möglicherweise zurückgreifen können. Ob sie es tun werden, hängt natürlich auch von technischen Neuerungen ab, die wir heute noch nicht kennen. Aber dass der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ein Grundanliegen gerade in einer Flächenstadt wie Bielefeld ist, ist selbstverständlich. Es ist auch sinnvoll, die weitgehend im Zentrum der Stadt angesiedelten Angebote für die Bürgerinnen und Bürger über eine verbesserte Mobilität denjenigen zu eröffnen, die in Sennestadt oder in Jöllenbeck leben. Ich kann ja nicht alle Angebote doppeln und ein Theater in Jöllenbeck bauen.