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Trotz Abriss kommt Bürgerbegehren (11.06.2003)



Delius-Eisbahn
Der Abriss der Eisbahn geht weiter



Während die Delius-Eisbahn gerade in Schutt und Asche gelegt wird, hält die Bürgerinitiative zur Rettung der Delius-Eisbahn daran fest, ein Bürgerbegehren durchzuführen. Nächste Woche fällt der Startschuss, um die Politik dazu zubringen, die Delius-Eisbahn wieder aufzubauen. Circa 12.000 Unterschriften werden benötigt





Von Manfred Horn

Inzwischen hat Hans Werner Bruns, Geschäftsführer der BBF (Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen), die Verantwortung für den Abriss übernommen. Dieser begann überraschend schnell in der vergangenen Woche, zwei Wochen zuvor hatte der Rat dem Ende der Eisbahn zugestimmt. »Der Abriss ist durch mich veranlasst worden«, erklärte jetzt Bruns. Und: Bruns erklärt, auch eine längere Bearbeitung der Abrissgenehmigung durch die Stadt Bielefeld hätte den Abrissbeginn nicht verhindern können, da die Demontage der Kältemaschine und der Eislauffläche baurechtlich nicht genehmigungspflichtig seien. Bruns will die Fläche der ehemaligen Delius-Eisbahn nach dem Abriss möglichst schnell dem benachbarten Wiesenbad-Publikum zur Verfügung stellen.

Mit Blick auf die Bemühungen für den Erhalt der Eisbahn seitens der Bürgerinitiative merkt Bruns an, dass ein Weiterbetrieb »unter den illusionären finanziellen Vorstellungen der Bürgerinitiative schwerwiegende finanzielle Folgen« für die BBF gehabt hätte. Es wäre aus Sicht Bruns’ eine Finanzierungslücke entstanden, die nur durch den Verzicht auf die dringend notwendigen Investitionen in den Freibädern Hillegossen und Dornberg oder die Schließung eines weiteren Bades hätte geschlossen werden können. Dabei hätten dann auch Mitarbeiter der BBF entlassen werden müssen. Der Abriss erfolge so schnell, weil Bruns nach dem Start des Bürgerbegehrens mit einer einstweiligen Verfügung rechnete, die den sofortigen Stopp der Abrissarbeiten zum Inhalt gehabt hätte. Bereits am 20. Mai habe Bruns der Bürgerinitiative mitgeteilt, dass eine Kooperation zwischen BBF und der Initiative nicht in Frage komme.

Die Grünen kritisieren den Abriss: »Die große Koalition aus CDU, SPD und BfB wollte Fakten schaffen. SPD und CDU fürchten das Bürgerbegehren und eine lang andauernde öffentliche Diskussion wie bei den Hallenbädern Kesselbrink und Brake«, erklärte die grüne Fraktionssprecherin im Rat, Inge Schulze. Der Abriss sei zwar die Entscheidung des BBF-Geschäftsführers, er sei mit politischer Rückendeckung erfolgt. Weder Oberbürgermeister Eberhard David noch Schul- und Sportdezernent Rainer Ludwig hätten sich ernsthaft mit dem Anliegen von Förderverein und sporttreibenden Bürgern beschäftigt.