Flüchtige Feste und Tage des Flüchtlings (18.06.2003)
Von Mario A. SarclettiUnter dem Motto »Hier geblieben« ruft der Roma- und Ashkali-Verein »Pralipe« zum Internationalen Tag des Flüchtlings am Freitag, den 20. März, zu einer Demonstration für das Bleiberecht der Angehörigen dieser beiden Volksgruppen aus dem Kosovo auf. Beginn der Kundgebung ist am Freitag um 16.30 Uhr vor dem Bielefelder Rathaus.
In Bielefeld sind zur Zeit sechs Familien von der Abschiebung bedroht, die seit mehreren Jahren in Bielefeld leben. »Deren Kinder kennen Kosovo gar nicht, ihre Heimat ist hier in Bielefeld«, beschreibt Naser Rifat von »Pralipe« deren Situation. Im Kosovo hätten sie keine Perspektive auf ein menschenwürdiges Leben, so Rifat. Dies wird wohl auch Djoni Sichelschmidt von der Gesellschaft für bedrohte Völker bestätigen, wenn er am Samstag um 17.00 im Alarm-Theater an der Gustav-Adolf-Straße über die Lage der Roma und Ashkali im Kosovo referiert.
Kein Thema waren Flüchtlinge beim dritten Fest der Kulturen in der Universität am Montag und Dienstag dieser Woche. Hier stand vielmehr die Folklore im Vordergrund. Diverse Tanz- und Musikgruppen traten auf, an verschiedenen Ständen gab es Essen. Stefan Bröhl, AStA-Vorsitzender, weiß um die Gefahr, dass dadurch auch Stereotype über Migranten reproduziert werden. »Wir versuchen das aber auch zu thematisieren«, so Bröhl. Deshalb freue er sich besonders über länder- und kulturübergreifende Projekte bei dem Fest.
Länder- und kulturübergreifend war auch das Open-Air-Weltnachtfestival am vergangenen Samstag im Ravensberger Park. Zumindest das Bühnenprogramm war es, Künstler aus Afrika, Südamerika, Australien und Europa boten feine Weltmusik. Die Besucher hingegen waren überwiegend Deutsche, Migrantinnen und Migranten waren nur sehr wenige unter den 1200 Menschen. Möglicherweise wurden die von dem ziemlich hohen Eintrittspreis von 27 Euro abgeschreckt. »Mit dem haben sie auch die Jugend herausgescannt«, kommentierte ein Besucher den Umstand, dass die Mehrheit des Publikums weit über dreißig Jahre alt war.