Stichwort: »Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige« (23.07.2003)
Zum sechsten Mal wird dieser Gedenktag in Deutschland begangen, in Bielefeld zum dritten Mal. Zurück geht der Tag auf den Todestag eines Drogenkonsumenten aus Gladbeck. Dessen Mutter schuf ihm und für die anderen verstorbenen Drogenabhängigen eine Gedenkstätte. Die Eltern wollen mit diesem Gedenktag auch darauf aufmerksam machen, dass ihre drogenabhängigen Kinder oft an versehentlichen Überdosierungen, HIV- und Hepatitis-Infektionen, AIDS-Erkrankungen sowie an den illegalen Bedingungen des Konsums sterben. Vor sieben Jahren hat sich der »Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit« gegründet, der wesentlich für das Fortleben des Gedenktags verantwortlich ist.
In Bielefeld tragen JES (Junkies, Ex-User und Substituierte), die Drogenberatung und die AIDS-Hilfe den Gedenktag. Ihre Forderungen sind unter anderem eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes mit den Zielen Entkriminalisierung, staatlich kontrollierte Abgabe von Originalstoffen und Rechtssicherheit für die MitarbeiterInnen in der Drogen- und Aids-Hilfe. Weiter fordern sie die Zulassung der Einrichtung von Drogenkonsumräumen, die bundesweite Einführung von Spritzenvergaben in Justizvollzugsanstalten, die bundesweite Ersatzstoffbehandlung in Haftanstalten, Gesundsheitsvorsorge auch im Strafvollzug, keine Diskriminierung bei der medizinischen Versorgung von Drogenabhängigen, gesellschaftliche Akzeptanz von DrogenkonsumentInnen und die Sicherstellung der Primärprävention wie beispielsweise Persönlichkeitsstärkungsprogarmme in Kindergärten und Schulen.
Weitere Infos: www.drogenpolitik.org / www.junkienetz.de und <a href="http://www.drogenberatung-bielefeld.de">http://www.drogenberatung-bielefeld.de