Webwecker Bielefeld: killbill02

Die hinreißende Ästhetik des Gemetzels (Teil 2)



Noch eine Frage: Warum macht Quentin Tarantino nur immer wieder solche blutrünstigen Filme? – Na ja: Wohl weil ers kann. Alles, was man erwarten darf, kommt vor, von Zitaten aus Hitchcock und anderen Klassikern der Thriller-Branche zu Anklängen an Krimiserien; Zeichentricksequenzen; dazu eine gehörige Hand voll Italowestern, jede Menge Bruce-Lee-Eastern, sogar etwas Power-Ranger-Outfit ist dabei, in den charakteristischen grellen Farben. Und stellenweise ist das alles sogar richtig komisch. Auch die Musik ist an Vielfalt und scheinbarem Durcheinander kaum zu überbieten. Da geben sich so unterschiedliche Komponisten wie Quincy Jones und Ennio Morricone und James Last (ja, wirklich) ganz gelassen die Klinke in die Hand, um sich von Tarantino zur Begleitung der eindrucksvollen Bilder benutzen zu lassen.

Zusammengehalten wird dieses Gewusel vom oben schon genannten einzigen Thema des Films: unerbittliche Rache! Und die ist offenbar ein Thema, das es auch tatsächlich schafft, die unterschiedlichsten Dinge aufs trefflichste zu vereinen. Wenn man sich aufs Inszenieren versteht. Und das tut Tarantino. Das fast bruchlose Nebeneinander von Widerlichkeit des Dargestellten und Ästhetik der Darstellung, eine Kameraführung vom Feinsten, die geschickte Auswahl von Spielern, allen voran Uma Thurman als Racheengel und Lucy Liu (mit den niedlichsten Sommersprossen seit Pippi Langstrumpf) als japanische Mafia-Chefin, dazu dreiste Infragestellung aller Ethik und Moral, nicht zu vergessen die Musik, alles greift ineinander (oder eben doch nicht?), und alles zusammen läßt einen einfach tollen Film entstehen.

Und in vier Monaten gehts mit »Kill Bill, Vol. 2« weiter. Schön so!