Webwecker Bielefeld: Februar 2002

Februar 2002



Auszeichnung: Bundesverdienstkreuz für Franz Schaible
Franz Schaible, Geschäftsführer der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB) hat für seine Verdienste um die berufliche Wiedereingliederung von Arbeitslosen das Bundesverdienstkreuz bekommen. „Viele Tausend Menschen verdanken Ihnen seit der Gründung der GAB Arbeit und Einkommen. Dies gibt Ihnen häufig ein neues Selbstwertgefühl, Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und die Kraft, einen Neuanfang zu wagen“, lobte Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) den „Guten Menschen von Bielefeld“, wie Schaible auch genannt wird.

Nazi-Demo: Bewohner von Bielefelds Osten wehren sich
Die Anwohner der Straßen zwischen Bleichstraße und Am Langen Kampe wollen keine neue Nazi-Demo vor ihren Haustüren. Während sich die Nazis am 2. Februar frei und ungehindert in ihrem Viertel bewegen konnten, kamen sie selbst nur schwer durch die Polizeisperren oder waren für die Dauer des Marschs in ihren Wohnungen eingesperrt. Besonders Kinder, alte Leute und Ausländer hätten sich vor dem braunen Mob gefürchtet. In einem Brief an NRW-Innenministerium, Bielefelder Polizeipräsidenten und Oberbürgermeister kündigen sie an, sich mit juristischen Mitteln gegen den Nazi-Marsch am 2. März wehren zu wollen.

Gewerbegebiet: Anwohner wehren sich gegen Ausbaupläne
Die Anwohner des Oldentruper Gewerbegebiets an der A2 fürchten um Wertverfall ihrer Häuser, Lärm- und Luftverschmutzung sowie die Sicherheit ihrer Kinder, wenn das Gewerbegebiet nach den Plänen der WEGE erweitert wird. 36 haben sich jetzt zusammengeschlossen, um zu verhindern, dass mit dem entstehenden Bebauungsplan die ihrer Ansicht nach schon Mitte der 90er Jahre gemachten Fehler wiederholt werden. Besonders der steigende LKW-Verkehr in ihren Wohnstraßen ist ihnen dabei ein Dorn im Auge.

Hochstraße: Unterschriften gegen Umbenennung
Die Christlich-Jüdische Gesellschaft hofft, in der Umbenennung der Hoch- in Kaselowskystraße sei noch nicht das letzte Wort gesprochen. Um den Rat der Stadt noch zu einem Umdenken zu bewegen, sammelt sie jetzt Unterschriften gegen den Ratsbeschluss von August 2001. Viele Bielefelder seien mit der Umbenennung nicht einverstanden, sagt der Vorsitzende der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Karl-Christoph Flick. Er war einer der Initiatoren der Besucherwoche ehemaliger jüdischer Bielefelder Bürger im September 2001 und erinnert daran, dass diese Straßenumbenennung gerade die Holocaust-Überlebenden verletzt.

Untätigkeit: Stadt von Bürgerinitiative verklagt
Die Bürgerinitiative Detmolder Straße hat die Stadt verklagt. 19 Anträge auf Lärm- und Abgasverringerungen seien nur angenommen, nicht aber beschieden worden. Beim Verwaltungsgericht Minden klagen jetzt zwölf Anwohner wegen Untätigkeit, was das Amt für Verkehr jedoch nicht dazu motiviert, „verkehrsrechtliche Maßnahmen“ einzuleiten.