Webwecker Bielefeld: Gesundheitsrisiko Nahrungsergänzung (20.12.2006)

Gesundheitsrisiko Nahrungsergänzung (20.12.2006)



Wer Nahrungsergänzungsmittel über das Internet kauft, geht ein hohes Gesundheitsrisiko ein. Dies stellt die neueste Ausgabe der Zeitschrift »Gute Pillen – Schlechte Pillen« heraus, an der auch die Bielefelder Buko-Pharmakampagne beteiligt ist.

Nahrungsergänzungsmittel können demnach bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, die nicht deklariert sind. Teilweise werden den Mitteln heimlich stark wirkende und eigentlich verschreibungspflichtige Substanzen beigemischt. So enthält das illegal als Nahrungsergänzungsmittel vertriebene Präparat Li Da9 pro Kapsel immerhin 26,4 Milligramm des rezeptpflichtigen Appetitzüglers Sibutramin. Das ist die 2,6fache Wirkstoffmenge einer Reductil®-Kapsel, die man nur in Apotheken und nur auf Rezept erhält.

Einige Brennpunkte der Verbrauchergefährdung lassen sich ausmachen: Besonders häufig sind Präparate aus dem asiatischen Raum betroffen. Es empfiehlt sich, diese grundsätzlich nicht über das Internet zu beziehen, sofern nicht ein deutscher Anbieter für die Qualität bürgt und auch haftet. Besonders häufig sind Präparate verfälscht, die zur Förderung der Potenz oder zum Abnehmen angeboten werden. Obwohl sie als »rein pflanzlich« deklariert sind, können sie stark wirkende und nebenwirkungsträchtige Arzneistoffe enthalten.

Die gesundheitlichen Risiken solcher als Nahrungsergänzungsmittel verkauften Präparate sind beträchtlich. Die Schweizer Arzneimittelagentur swissmedic warnt daher generell vor dem Kauf und der Einnahme von Produkten aus unkontrollierten Internet-Quellen. Über das Web »lassen sich Hunderte von keiner Behörde geprüfte, gefälschte, verfallene oder wirkungslose Arzneimittel von zweifelhafter Qualität beziehen. Oft werden irreführende Versprechungen über die positiven Wirkungen, jedoch keine Angaben zu möglichen Risiken gemacht«.

 

In der aktuellen Ausgabe von »Gute Pillen – Schlechte Pillen« finden sie eine Liste von belasteten Präparaten. Mehr Informationen zur Zeitschrift im Netz: www.gutepillen-schlechtepillen.de