Von Manfred Horn
Seit
Monaten kämpft die AIDS-Hilfe um ihre Tierpension. Seit einem Jahr ist die
Pension am Schmetterlingsweg in Brönninghausen allerdings ohne Tiere. Die
Schulung der Mitarbeiter konnte dort stattfinden, für die Unterbringung von
Tieren fehlte die Genehmigung. Die dürfte letztlich am erbitterten Widerstand
des einzigen Nachbarn am Schmetterlingsweg gescheitert sein. Nun teilte
Baudezernent Gregor Moss am Mittwoch mit, der Genehmigung einer Tierpension an
der Spenger Straße in Jöllenbeck könne genehmigt werden, »wenn die AIDS-Hilfe
überhaupt noch will«.
Die
AIDS-Hilfe will. Offenbar war die Kommunikation zwischen Baudezernat und
AIDS-Hilfe nicht sonderlich ausgeprägt. Das Haus an der Spenger Straße gehört
genauso wie das am Schmetterlingsweg der Stadt. Die Ironie der Geschichte
könnte sein, dass die jetztigen Mieter an der Spenger Straße ausziehen müssen
und ihnen das Haus am Schmetterlingsweg als Unterkunft angeboten wird.
Nicht nur Teilnehmer mit HIV
Mit
der Tierpension verfolgt die AIDS-Hilfe ein Projekt, um Menschen mit HIV und
ohne zu qualifizieren. 23 Plätze stehen zur Verfügung, 19 sind besetzt. 15
Männer und vier Frauen lassen sich so zu TierpflegerInnen ausbilden. Die
Teilnehmer kommen aus dem Arbeitslosengeld-II Bezug, entsprechend die
Bielefelder ARGE auch Projektpartner. Eine hohe Motivation hat Projektleiterin
Henny Wendt bei den Teilnehmern festgestellt: Kaum jemand bricht ab. Während
die Theorieschulung, etwa im Bereich der Bürokommunikation, in den für rund
10.000 Euro von der AIDS-Hilfe hergerichteten Räumen des Hauses am
Schmetterlingsweg stattfindet, geht der praktische Teil der Ausbildung zur Zeit
im Tierheim Vlotho über die Bühne. Drei bis vier Teilnehmer fahren für jeweils
zwei Tage dorthin und lernen den Umgang mit Tieren.
Dies
ist nötig, sollen doch in der Tierpension Hunde, Katzen, Kaninchen,
Meerschweinchen, Vögel und Kleintiere aller Art untergebracht werden. Die
Kleintiere kommen ins Haus, für die größeren würden draußen Boxen gebaut. Die
Tiere sollen rund um die Uhr betreut werden, selbst eine Nachtwache ist
vorgesehen (WebWecker berichtete). Finanziert wird das Projekt zu 40 Prozent
aus EU-Mitteln, aus Mitteln der städtischen REGE und der halbstädtischen ARGE.
Die EU-Mittel sind allerdings bis Ende 2007 begrenzt. Die AIDS-Hilfe hat bisher
gute Erfahrungen mit den Projektteilnehmern gemacht und will das Projekt auch
über 2007 hinaus fortsetzen.
Es wäre
allerdings sicherlich hilfreich, bis dahin eine eigene Tierpension an den Start
zu bekommen. Die AIDS-Hilfe hält sich noch zurück, wenn es um den Standort
Spenger Straße geht. »Wir fangen da erst an, wenn alles geklärt ist«, erklärt
Peter Struck, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe. Zu frisch sind noch die
schlechten Erfahrungen am Schmetterlingsweg.