Mit 682 Ende September noch unversorgten Bewerbern
entwickelte sich der Ausbildungsmarkt in Bielefeld und im Kreis Gütersloh
günstiger als erwartet. Trotz deutlich rückläufiger Ausbildungsangebote und
gestiegener Nachfrage nach Lehrstellen war die Zahl der unversorgten Bewerber
um 107 oder 13,6 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Auf die Stadt Bielefeld
entfielen 359 unversorgte Jugendliche und 46 freie Stellen.
»Nachdem noch zu Beginn des Jahres die Schere zwischen
Angebot und Nachfrage weit offen war, ist dieses Ergebnis zumindest ein kleiner
Erfolg unserer intensiven Vermittlungsbemühungen. Dennoch bleibt die Lage am
Ausbildungsmarkt angespannt«, sagt Peter Glück, Leiter der Bielefelder
Arbeitsagentur.
In Ostwestfalen-Lippe hat sich die Lage jedoch insgesamt
weiter verschlechtert. 2.029 Jugendliche haben noch keine Lehrstelle, 189 mehr
als im vergangenen Jahr. In ihrer gemeinsamen Pressekonferenz zur diesjährigen
Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt konnten die Arbeitsagentur, die IHK
Ostwestfalen sowie die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe deshalb auch keine
Entwarnung geben.
6.935 junge Menschen suchten im abgelaufenen
Berufsberatungsjahr mit Hilfe der Bielefelder Arbeitsagentur eine Ausbildung.
In keinem der Arbeitsagenturbezirke in Nordrhein-Westfalen war die Zahl höher. Zudem
stieg die Zahl der Bewerber gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent.
Nachfrage nimmt in den kommenden Jahren weiter zu
Auch in den nächsten Jahren werde die Nachfrage nach
Ausbildungsplätzen weiter zunehmen, stellt die Agentur für Arbeit heraus: nach
der Schulabgängerprognose noch mindestens bis zum Jahr 2013.
3.461 Ausbildungsstellen in Bielefeld und Kreis Gütersloh wurden
in den vergangnen Monaten gemeldet. gegenüber. Trotz der anhaltenden
konjunkturellen Erholung lag das Angebot um 127 oder 3,5 Prozent unter dem
Vorjahr.
»Ob sich der Ausbildungsmarkt verbessert oder
verschlechtert, lässt sich erst an den bei den Kammern eingetragenen
Ausbildungsverhältnissen ablesen, die zum Jahresende vorliegen«, sagt Armin
Barthel, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. 103 Ausbildungsstellen jedenfalls
waren am Stichtag 30. September noch unbesetzt, 38 mehr als im Vorjahr.
Um allen bislang unversorgten Jugendlichen noch ein Angebot
machen zu können, startet die Arbeitsagentur zusammen mit den Kammern nun eine
breit angelegte Beratungs- und Vermittlungsaktion. Aufgrund des Nationalen
Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland werben insbesondere
die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer mit dem Einsatz
zusätzlicher Ausbildungsaquisiteure in der Wirtschaft weitere Ausbildungsplätze
für dieses Ausbildungsjahr sowie Praktikumsplätze für eine
Einstiegsqualifizierung ein.
Die ersten Plätze für diese Einstiegsqualifizierung
Jugendlicher (EQJ) liegen der Berufsberatung zur Vermittlung vor.
Ansprechpartner für die Betriebe sind die jeweils zuständigen Kammern. Zur
Finanzierung hat die Bundesregierung ein Förderprogramm aufgelegt. Die Agentur
für Arbeit erstattet dem Betrieb bis zu 192 Euro für die Vergütung des
Jugendlichen und einen pauschalierten Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 102
Euro.
Offene oder durch einen Ausbildungsabbruch wieder frei
gewordene Ausbildungsstellen sollten der Arbeitsagentur in Bielefeld, Tel.: 05
21 / 5 87-17 17, oder in Gütersloh, Tel. 0 52 41 / 86 11 77, sofort wieder
gemeldet werden.