Von Manfred Horn
Das
Welthaus wird größer. Nachdem die Planungen abgeschlossen sind, wird nun der
Anbau neu gebaut. Der alte wurde dazu abgerissen. Am vergangenen Freitag wurde
dann auch ganz offiziell der Grundstein gelegt. Zugegen war auch
Oberbürgermeister Eberhard David. Auch er findet: »Die Welt mus besser und
gerechter werden«. »Unzufrieden zu sein heißt nicht undankbar zu sein«,
erklärte Welthaus-Geschäftsführerin Ulrike Mann bei der Grundsteinlegung.
Unzufrieden ist Ulrike Mann darüber, dass der politische Wille fehlt, an der
Armut an der Welt etwas zu ändern. Konkret kritisierte sie auch die
Landesregierung, die für 2007 die Mittel für die kommunale
entwicklungspolitische Arbeit komplett aus dem Etat strich.
Dankbar
aber zeigte sich Mann dennoch: Denn ohne Landesmittel würde es den neuen Anbau
gar nicht geben. Über die Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes fließen
gut 560.000 Euro in den Neubau, die restlichen 120.000 Euro muss das Welthaus
als Eigenanteil aufbringen. Einen Teil der Summe will das Welthaus über eine
Spendenkampagne hereinbekommen, 200 neue Freunde sollen gewonnen werden. Jeder
Freund spendet, so die Idee. Auf diesem Weg sind bisher 20.000 Euro
zusammengekommen.
Schon die
Ansätze von Grundmauern zeigen: Der Anbau wird schön. Das dreistöckige Haus
wird in etwa so hoch wie das Hauptgebäude des Welthauses. Es erhält eine ovale
Form mit einer Eichenholzfassade. Die Inhalte, mit denen sich das Welthaus
Bielefeld beschäftigt, sollen auch durch das Gebäude sichtbar werden. So zum
Beispiel durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe als Baustoffe oder einen
völkerverbindenden Einsatz beim Bauen durch internationale Workcamps.
Mit dem
Neubau bekommt auch die Arbeit des Welthaus Bielefeld als Kompetenzzentrum für
Globales Lernen die erforderlichen Räumlichkeiten. Schon seit längerer Zeit
passten Bausubstanz als auch Raumzuschnitte des alten Anbaus nicht mehr. Duch
den neuen Anbau wird auch der Zugang für Geh- und Sehbehinderte wesentlich
erleichtert. Die Einweihung soll im Sommer 2007 stattfinden.
Zur
Frankfurter Buchmesse erscheint das Buch Entwicklungshindernis Gewalt.
Herausgegeben vom Peter Hammer Verlag, ist das Buch für den privaten Gebrauch
und als Unterrichtsmaterial geeignet. Die Zusammenhänge und Hintergründe sind
verständlich erklärt, Handlungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Zum Buch gehört
eine CD-Rom, mit der Unterrichtmaterialien bearbeitet und ausgedruckt werden
können.
Das Buch
ist Teil des seit zwei Jahren laufenden Projekts im Welthaus. Dazu gehört auch
eine Ausstellung mit dem Titel: »Zukunft Gewalt Perspektiven Jugendlicher in
Südafrika«, welche am 24 Oktober im Welthaus eröffnet wird. Die Ausstellung ist
bis zum 24. November Dienstags und
Donnerstags von 14 16 Uhr geöffnet. Für Gruppen werden Sondertermine
angeboten.
Weitere
Informationen zum Anbau, zum Buch und zur Ausstellung unter www.welthaus.de