Fast 60 Interessierte waren am vergangenen Montag in die
Bückardtschule gekommen, um sich den Fortgang der Offenen Ganztagsschule zu
informieren. Eingeladen hatte die grüne Ratsfraktion.
Die Leiterin der Plaßschule, Eva-Maria Schwarze, erläuterte den
Umbau ihrer Schule zur Offenen Ganztagsschule sowie das pädagogische Konzept
der Plaßschule, an der derzeit 73 von 290 Schüler das Ganztagsangebot wahrnehmen.
Mehr als 1.200 Schüler an Offenen Ganztagsschulen betreut mittlerweile der
AWO-Kreisverband, der an zahlreichen der derzeit mehr als 40 OGS-Schulen als
Träger vertreten ist. Die zuständige Referentin Kirsten Hopster stellte die
vielfältigen Angebote vor, an deren Zustandekommen auch viele Vereine und
außerschulische Einrichtungen beteiligt seien. Sie begrüßte das mittlerweile
vorbehaltlose Zusammenwirken von Schulen und Jugendhilfeträgern und sieht die
OGS in Bielefeld, trotz einiger Schwachpunkte, eher als Erfolgsmodell.
Petra Jäger, Elternpflegschaftsvorsitzende der
Stapenhorstschule, hat derzeit bereits das zweite Kind im Offenen Ganztag, den
sie begrüßt, weil er den Kindern hilft beim selbständigen Gestalten ihrer
Freizeit und letztendlich auch den Eltern notwendige Freiräume verschaffe.
Moderatorin Inge Schulze zeigte sich erfreut vom großen Zuspruch, den die OGS
mittlerweile in Bielefeld gefunden hat und bezweifelte, dass das vom Land
vorgegebene Ziel einer 25-prozentigen Versorgung aller Grundschüler tatsächlich
ausreichend sein wird.
In der
anschließenden Diskussion ging es um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter der
Ganztagsangebote, um die Kosten für die Eltern sowie um die Qualität und den
Umfang der OGS-Angebote. Dabei wurde deutlich, dass auch von Eltern und
Erziehern die OGS als sinnvolles und ausbaufähiges Modell gesehen wird. Aus der
Offenen Ganztagsschule solle möglichst schnell ein Regelangebot werden, welches
allerdings auch Vollzeit-Beschäftigte vorzuhalten hätte, um qualitätsvolle
Arbeit zu gewährleisten. Wie ein solcher wünschenswerter Ausbau zu
finanzieren sei, musste jedoch zunächst offen bleiben.