Kein Lidl in Baumheide (20.09.2006)
Entspannung in Baumheide: Das Freizeitzentrum wird nicht
abgerissen. In den vergangenen Monaten war über Pläne disktuiert worden, das
renovierungsbedürftige Gebäude aus den 1970ern plattzumachen. Ein Neubau sollte
entstehen, der vor allem von der Kaufland-Kette mit einer Lidl-Filiale genutzt
worden wäre. Ein Teil des Gebäudes wäre dann das neue Freizeitzentrum geworden.
Diese Pläne stießen von Beginn an auf Skepsis in der Baumheider Bevölkerung
(WebWecker berichtete). Die Projektkonferenz Stadtteilfragen befürchtete, dass
bei einem Neubau das Freizeitzentrum hinter dem Lidl als Anbau verschwinden
könnte.
Das Gebäude des Baumheider Stadtteilzentrums am Rabenhof
bietet unter anderem eine gut besuchte und mit ehrenamtlichem Engagement
geführte Stadtteilbibliothek mit Internetcafe, Beratungsstellen, einen
Stadtteilladen, Bürgercafé, Gruppenräume, eine Kinderarztpraxis und soziale
Beratungsstellen. Das rund 30 Jahre alte Gebäude hat Renovierungsbedarf.
Wie es nun mit dem alten Freizeitzentrum weitergeht, ist
offen. Das Gebäude ist sanierungsbedürftig, der Stadt fehlt aber das Geld. Die
Stadt ist Eigentümer des Gebäudes, Betreiber hingegen sind die
Arbeiterwohlfahrt Bielefeld (AWO) und die Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS).
Die hatten sich 2005 zusammengetan und eine Bielefelder Bürger- und Freizeitzentren gGmbH gegründet. Die
Stadt schloss einen Leistungsvertrag mit
der neuen gGmbH. Damit bekommt der neue Träger garantiert für die nächsten fünf
Jahre einen fixen Betrag, etwas mehr als 1,1 Millionen Euro pro Jahr.
Die Grünen haben nun
in der vergangenen Sitzung des Betriebsausschusses (Immobilienservice-Betrieb
der Stadt) beantragt, die Kosten für eine Sanierung zu veranschlagen. Bei der
nächsten ISB-Sitzung Anfang November erwarten sie eine Antwort von der Verwaltung.
»Wenn die Sanierung zu teuer wird, muss man über ein neues Gebäude nachdenken«,
sagt Klaus Rees von der grünen Ratsfraktion. Denkbar sei ein sogenanntes
Investorenmodell. Ein Unternehmen, beispielsweise die
Wohnungsbaugesellschaften, die großen Bestand in Baumheide haben, könnten ein
solches Gebäude bauen und dann an die Betreiber des Freizeitzentrums vermieten.